Münchener Verein: „Wir sind mitten in der digitalen Transformation“

Die bayerische Landeshauptstadt München. Quelle: Bild von flyupmike auf Pixabay

Der Münchener Verein hat in er vergangenen Woche eine neue Wohngebäudeversicherung auf den Markt gebracht. VWheute hat exklusiv mit COO Martin Zsohar über die Neuerungen sowie die aktuellen Entwicklungen in der Wohngebäudeversicherung gesprochen.

VWheute: Warum bringen Sie eine neue WV voraus, warum wurde die herkömmliche nicht angepasst?

Martin Zsohar: Es handelt sich um eine Anpassung/Überarbeitung, es ist kein komplett neuer Tarif.

VWheute: Sie bieten Nachlässe für junge Häuser und setzen auf die neue Tarifzoneneinteilung des GDV. Junge Häuser sind in der Regel weniger schadenanfällig, aber oft höher versichert. Geht ihre Rechnung am Ende auf?

Martin Zsohar: Ja, das wurde aktuariell kalkuliert.

VWheute: „Ab Februar 2020 können sich Kunden mithilfe modernster Technologie den exakten Wert ihres Hauses kostenfrei berechnen lassen“, wie funktioniert das in der Praxis?

Martin Zsohar: Der Münchener Verein nutzt hierzu die Technologie eines Dienstleisters, der anhand von der Adresse oder einer Geo-Koordinate vollautomatisch eine Wertindikation zu dem jeweiligen Objekt ermittelt. Hierbei analysiert der Dienstleister die Adresse, das 3D-Gebäudemodell, Luftbilder und weitere Datenquellen. Mittels mehrerer Standardwertermittlungsverfahren wird ein Gebäudewert ermittelt. Dabei hilft eine automatische Fehlerkorrektur und maschinelles Lernen.

VWheute: In den letzten sieben Jahren war die Wohngebäudeversicherung branchenweit fast durchgehend ein Minusgeschäft. Wie war das bei Ihnen und was versprechen Sie sich in den kommenden Jahren?

Martin Zsohar: Auch der Münchener Verein konnte sich dieser branchenweiten Erfahrung nicht entziehen. Wir wollen unsere Kundenbeziehungen noch weiter verbessern. Das gelingt uns insbesondere mithilfe einer sauberen Neukalkulation, der digitalen Unterstützung beim Underwriting und der Kostenreduktion durch Automatisierung.

Die Kundenzufriedenheit erhöhen wir auch durch unsere sehr gute Beratung mithilfe unseres bestens geschulten Außendienstes und vor allem unseres herausragenden Services, wie unsere zahlreichen Auszeichnungen hierfür zeigen, nicht nur im Schadenfall.

VWheute: Die durch den Klimawandel verursachten Schäden werden in den kommenden Jahren wohl zunehmen, sagen viele Studien. Was bedeutet das für die Wohngebäudeversicherung und wie bereiten sie sich als Versicherer darauf vor?

Martin Zsohar: Das bedeutet eine Zunahme von Schäden, aber auch ein Awareness für das steigende Risiko. Für uns als Versicherer ist das Letztere das einzig Positive am Klimawandel. Denn nur eine Versicherung bietet finanziellen Schutz vor Natur/Elementarschäden. Wir müssen uns als Versicherer der Problematik des Klimawandels und damit unserer Verantwortung in allen Bereichen stellen.

VWheute: Sind noch weitere Neuerungen im Bereich Sachversicherungen angedacht, auch in anderen Bereichen?

Martin Zsohar: Ja, wir sind mitten in der digitalen Transformation und führen neue Systeme in der AV ein, welche die zeitnahe Einführung von kostengünstigen, bedarfs- und kundenorientierten Produkten ermöglicht. Das ist der Kern der Digitalisierung. Der Schwerpunkt liegt bei uns als Handwerksversicherer natürlich auf Gewerbeprodukten.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur Maximilian Volz.

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