Wenn Big Data auf die Selbstüberschätzung der Kunden trifft…
 VWheute Sprint 

Thomas Körzdörfer, Huk-Coburg. Quelle: Monika Lier

Schlechte Autofahrer sind stets nur die anderen. Diese weit verbreitete Einschätzung macht auch der Huk-Coburg zu schaffen. Ihren im Juni gestarteten Kraftfahrt-Tarif Telematik Plus hat sie bereits 90.000 Mal verkauft. Durch das Jahreswechselgeschäft dürfte sich die Vertragszahl bis Januar verdoppeln, sagte Dr. Thomas Körzdörfer, Chief Data Scientist, der Huk-Coburg.

Die bisher 15 Millionen telematisch begleiteten Fahrten brachten dem Versicherer 50 Terabyte Daten und etwa 1.000 Schäden. Der schwierigste Aspekt ist eigentlich die Risikodifferenzierung und diese man dank der Erfahrung von drei Jahren aus einem Vorgänger-Tarif. „Der Umgang mit diesen großen Datenmengen und die sehr direkte und zeitnahe Interaktion mit den Kunden stellt uns vor große mathematische, logistische und kommunikative Herausforderungen, so Körzdörfer. Technisch gelingt es zwar, dem Kunden innerhalb von zwei Minuten nach Ende der Fahrt seinen Scorewert auf das Smartphone zu senden, doch die Einschätzung der Kunden sind oftmals anders. Beim 24. Kölner Versicherungssymposium des Instituts für Versicherungswesen der Technischen Hochschule Köln ging es um Big Data und KI.

Den vollständigen Bericht über die Veranstaltung finden Sie in der Ausgabe des VWheute-Tagesreports vom 18. November.

Autor: Monika Lier

Ein Kommentar

  • Vor kurzer Zeit habe ich selbst an solch einem Testfeld teilgenommen und war überrascht, wie leicht sich das System täuschen ließ – in jede Richtung: zum eigenen Vorteil, wie Nachteil. Daher bezweifle ich, dass andere „besser“ wüßten, wie mein Fahrverhalten war.

    Eine Fahrt innerhalb der Limits, unter Vermeidung von Extremen (extrem, egal in welche Richtung) bedeutet keinesfalls mehr Sicherheit, weder für einen selbst noch für die anderen Teilnehmer. AI (KI) bleibt hier was es ist: subjektiv im Rahmen dessen, der das Regelwerk zur Auswertung der Messung bestimmt. Und selbst diese sind irgendwann – dank der Komplexität und Querwirkungen – im Nachhinein von keinem mehr so richtig durchschaubar. Was bleibt, ist Interpretation und hat nichts mehr mit fundierter Wissenschaft gemein.

    Ein gutes Beispiel sind Einstufungen unserer Kreditwürdigkeit durch Schufa. Da konnte ich erfahren, dass sie bei mir deswegen so gering ist, weil ich – Zitat – „keinen Kredit aufnehme“.

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