Dr. Roboter – der Arzt, dem die Menschen nicht vertrauen: Continentale zeigt wieso

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Der digitale Wandel in der Medizin stößt in der Bevölkerung wohl auf gemischte Gefühle. Während sie sich die Nutzung einer elektronischen Patientenakte inzwischen zwar mehrheitlich vorstellen kann, ist sie bei anderen Innovationen eher skeptisch, heißt es in einer aktuellen Studie der Continentale.

Demnach sehen die 1.464 Befragten aus ganz Deutschland in der Video-Sprechstunde beim Arzt, der Diagnose-Stellung durch Künstliche Intelligenz oder dem Roboter als Ersatz für Pflegepersonal zwar gewisse Chancen – aber deutlich mehr Risiken. So akzeptieren 95 Prozent eine Diagnose durch Künstliche Intelligenz entweder gar nicht oder nur, wenn auch der Arzt zusätzlich eine Diagnose stellt.

Quelle: Continentale

Die Gründe dafür scheinen offensichtlich: Zwar sehen 55 Prozent die Chance einer schnelleren Diagnose-Stellung, aber häufiger noch sehen die Befragten Gefahren durch Datenmissbrauch (70 Prozent) und Fehldiagnosen (68 Prozent). Auch im OP-Saal vertrauen 62 Prozent eher dem Arzt als einem Roboter.

Auch Roboter in der Pflege sehen die Versicherten eher kritisch. Rund drei Viertel bezeichnen diese als Trauerspiel für die Gesellschaft, weil der direkte Kontakt zwischen Menschen verloren ginge. 72 Prozent sehen zudem auch eine Gefahr durch fehlerhafte Technik.

Dennoch können sich immerhin 40 Prozent der Bundesbürger aktuell vorstellen, sich bei Bedarf durch einen Roboter zu Hause unterstützen und versorgen zu lassen. Denn positiv sei zum Beispiel, dass Roboter die Familie entlasten und die Selbstständigkeit des Betroffenen erhöhen (je 52 Prozent).

„Selbst in 20 Jahren sieht etwa jeder Dritte sowohl Künstliche Intelligenz als auch Roboter dem Menschen als unterlegen an. Dabei werden wir uns angesichts des rasenden Fortschritts noch wundern, was bis dahin alles möglich sein wird.“

Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender im Continentale Versicherungsverbund

Überwiegend positiv sehen die Deutschen indes den Einsatz von Gesundheits-Apps. So könnten diese zum Beispiel chronisch Erkrankte an die regelmäßige Einnahme von Medikamenten erinnern. Außerdem messen sie Daten wie Puls, Blutdruck oder Zuckerspiegel. Die Bevölkerung sieht hierin in der Abwägung häufiger Vorteile als Nachteile: Die meisten glauben, dass die App den Alltag von chronisch Erkrankten verbessere, weil sie Aufgaben abnehme (62 Prozent).

Außerdem erhöhe sie das Gefühl von Sicherheit (52 Prozent). Andere glauben hingegen, dass die Krankheit durch die ständige Erinnerung der App letztlich mehr Raum einnehme (31 Prozent) und die ständige Datenüberwachung zu Paranoia führe (43 Prozent).

Quelle: Continentale

Unabhängig von konkreten Krankheiten nutzen aktuell 15 Prozent der Bevölkerung Fitnessarmbänder, Smartwatches oder ähnliche Geräte, um ihre Gesundheitsdaten im Blick zu behalten. Dies sind immerhin doppelt so viel wie vor vier Jahren. Die Mehrheit der Nutzer hat als Folge ihr Verhalten positiv verändert, etwa in Form von mehr Bewegung. Das trifft besonders auf Frauen zu.

„Die Studie zeigt sehr deutlich: Die Bevölkerung vertraut in der Medizin grundsätzlich eher dem Menschen“, konstatiert Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender im Continentale Versicherungsverbund.

Autor: VW-Redaktion