Swiss Re erwartet Rezession und höhere Prämien

Swiss Re in Monte Carlo. Quelle: cpt

Die Swiss Re sorgt sich derzeit um den Zustand der Weltwirtschaft. Diese sei heute weniger widerstandsfähig als noch im Jahr 2007 vor Beginn der Finanzkrise der Fall war, heißt es in einer neuen Sigma-Studie des Rückversicherers. Für die Versicherungsbranche bestehe daher eine große Chance.

Demnach zeige die neue Studie, dass die Resilienz von Haushalten gegenüber drei großen Risiken – Naturkatastrophen, Todesfallrisiken und hohen Gesundheitskosten – in den meisten Regionen seit der Jahrtausendwende gestiegen ist. Die Deckungslücke sei demnach auf einen neuen Rekordwert von 1.200 Mrd. US-Dollar gestiegen. „Das ist eine enorme Chance für die Versicherungsindustrie. Die Versicherungsbranche hat im Wesentlichen mit dem steigenden Schadenpotenzial Schritt gehalten, kann aber noch mehr zum Aufbau von Resilienz beitragen. Die Schwellenländer profitieren stärker von Versicherungen als die entwickelten Märkte, weil es in Letzteren besseren Zugang zu alternativen Finanzierungsquellen gibt“, konstatiert Jérôme Jean Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re

Nach Regionen aufgeschlüsselt, war Nordamerika (USA und Kanada) sowohl 2007 als auch 2018 am widerstandsfähigsten, trotz eines leichten Negativtrends in diesem Zeitraum. In der Eurozone habe sich die Widerstandskraft indes deutlich verschlechtert – unter anderem auch wegen der hohen Verschuldung vieler Staaten. Tiefere Steuereinnahmen und Schwachstellen im Bankensektor machten insbesondere Länder an der Peripherie Europas anfälliger auf konjunkturelle Erschütterungen, heißt es in der Studie weiter.

„Der endgültige Aufbau der Europäischen Kapitalmarktunion ist von entscheidender Bedeutung für eine höhere Resilienz der Eurozone. Dieser Schritt würde die Finanzmärkte vertiefen, die Finanzierungsquellen der Region diversifizieren und die Geldpolitik entlasten. Auch die weitere Konsolidierung der Banken und die Reform der Arbeitsmärkte sollten ganz oben auf der Prioritätenliste stehen“, konstatiert Haegeli.

Swiss Re erwartet höhere Prämien

Demnach sei die Branche nicht nur mit einer sich ändernden Risikolandschaft konfrontiert, sondern auch mit wachsenden Risiken. Dazu zählen laut Swiss Re das Bevölkerungswachstum weltweit, die höhere Lebenserwartung. Ein weiteres Risiko sehen die Analysten in den steigenden Vermögen, insbesondere in Gebieten, die von Naturkatastrophen betroffen sind.

„Die Branche verändert sich aus verschiedenen Gründen. Wir sind zuversichtlich, dass wir uns weiterhin auf die Bedürfnisse unserer Kunden, den Umfang und die Diversifikation unseres Geschäfts sowie auf unser Risikowissen und unsere F & E-Fähigkeiten konzentrieren sind wir in der richtigen strategischen Position, um Veränderungen proaktiv anzugehen“, kommentiert Moses Ojeisekhoba, CEO der Swiss Re Reinsurance.

„Die jüngsten Erfahrungen mit der Erhöhung der Raten in der Rückversicherung spiegeln hauptsächlich die Reaktion auf höhere Schadensfälle und ungünstige Trends auf den Märkten für Naturkatastrophen und in anderen betroffenen Segmenten wider Die Diversifikation macht Swiss Re zu einem starken Partner für unsere Kunden, um Naturkatastrophenrisiken abzusichern und gleichzeitig attraktive Kapitalrenditen zu erzielen“, ergänzt Edouard Schmid, Präsident des Swiss Re Instituts und Group Chief Underwriting Officer.

Autor: VW-Redaktion