Axa Kranken setzt auf die Rolle als digitaler Vorreiter

Axa-Vorstand Thilo Schumacher. Quelle: lie

Die Axa Krankenversicherung AG wird ihren Kunden zunehmend E-Health-Lösungen anbieten. Einer Studie der Unternehmensberatung Mücke, Sturm & Company zufolge verfügt der Kölner Krankenversicherer bereits über 31 digitale Servicebereiche und damit mehr als doppelt so viele wie der Durchschnitt der Branche. Zu diesen Bereichen zählen etwa die Leistungsabrechnung über die Plattform Meine Gesundheit, aber auch Apps zur Prävention oder zur Behandlungen frühkindlicher Augenfehlstellungen durch ein digitales Spiel der Firma Caterna.

„Diese Angebote werden exponentiell wachsen, weil sich die Digitalisierung unfassbar schnell entwickelt und immer mehr Möglichkeiten entwickelt“, sagte Thilo Schumacher, Vorstand Personenversicherung der Axa Deutschland, am Dienstag bei einem Pressegespräch. 

Daher habe die Axa in ihrem im Juni eingeführten Tarif „Activeme“ bereits viele Möglichkeiten eingebaut, um künftig auch digitale Vorteile zu zunutzen. „Activeme bietet das, was die Kunden wollen und erwarten. Wir sehen ein steigendes Interesse und wachsende Abschlüsse“, so Schumacher. In diesem Tarif erstattet die Axa beispielsweise 80 Prozent der Kosten für Apps aus dem Bereich Prävention, Diagnostik oder Therapie.  Diese „digitalen Medizinprodukte“ gehören zu einem Tarif der Zukunft einfach dazu, so Schumacher. Das Gesundheitssystem 2.0 leistet seiner Auffassung nach über die Kostenerstattung hinaus Prävention, Digitalisierung und Vernetzung.

Das Netzwerk aus externen Spezialisten, aber auch eigenen Ärzten helfe beispielsweise auch bei der Auswahl der Medical Apps. „Wir haben den Anspruch hier eine Vorreiterrolle einzunehmen. Wir erstatten aber keinen Blödsinn.“ Einer aktuellen Axa-Studie zufolge finden 44 Prozent der Deutschen es gut, wenn ihr Krankenversicherer sie stärker unterstützt. Bei den klassischen chronischen Krankheiten rechne sich das verstärkte Engagement des Krankenversicherers erst nach fünf bis sieben Jahren. Es  gehe also nicht darum, Geld zu sparen, so Schumacher. Gleichwohl verweist er auf Studie, die zeigen, dass sich mit Prävention oder Digitalisierung Milliarden im Gesundheitsmarkt einsparen ließen.

Unverändert lädt die Axa Wettbewerber zur Teilnahme an ihrer E-Plattform Meine Gesundheit ein. An dieser beteiligen sich bereits die Krankenversicherer der VKB, die Debeka sowie künftig auch die Huk Coburg. Monatlich registriere die Plattform bereits 100.000 Arztsuchen und jährlich würden eine Million Abrechnungen darüber abgewickelt. Im Durchschnitt kontaktierten die Versicherten die Plattform zwei Mal im Monat. „Das ist extrem viel für einen Krankenversicherer“, so Schumacher. Den Einsatz von Apps beziehungsweise dadurch die animierte Verhaltensänderungen will Schumacher aber nicht durch Reduktion der Versicherungsprämie honorieren. „Sonst läuft man schnell das Thema Datenkrake. Der Kunde soll entscheiden, was er tut.“

Autorin: Monika Lier