SDK und Stuttgarter planen schnellen Zusammenschluss

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Die beiden Gegenseitigkeitsversicherer SDK und Stuttgarter wollen fusionieren. Im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz kündigten die CEOs Ulrich Mitzlaff und Guido Bader ihre Pläne an. Wenn alles gelingt, wie man es sich vorstellt, könnte es schnell gehen. Im Juni nächsten Jahres wird grünes Licht von den internen Versammlungen erwartet. Sobald das passiert, sind die Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar 2025 eins. Das Management spricht von einem Zusammenschluss auf Augenhöhe.
Der Erfolg der Fusion von Barmenia und Gothaer sei keine Inspiration gewesen, gebe nun aber Rückenwind, heißt es. Die Stuttgarter Versicherung spezialisiert sich auf das Lebensversicherungs- sowie das Unfallgeschäft, die SDK ist ein Krankenversicherer. Der Fokus liegt also jeweils im Personenbereich.
Zusammen kämen die beiden Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und regionalen Nachbarn auf Prämieneinnahmen in Höhe von 1,8 Mrd. Euro. Die Versicherungsgruppe Stuttgarter trägt 800 Mio. Euro bei, die Süddeutsche Kranken eine Mrd. Euro. Die gemeinsame Bilanzsumme würde 18 Mrd. Euro betragen.
Sowohl Stuttgarter als auch SDK beschäftigen jeweils rund 800 Mitarbeiter. Vertrieblich liegt der Fokus der Stuttgarter auf Maklern, die SDK konzentriert sich auf Ausschließlichkeit, Banken und Direktvertrieb. Auch unter diesem Gesichtspunkt würde der Zusammenschluss gut passen, berichten Mitzlaff und Bader.

Gespräche laufen bereits seit über einem Jahr, also bevor die Fusion von Barmenia und Gothaer kommuniziert wurde und Fahrt aufnahm.
Mitzlaff und Bader betonen, dass es vor allem um Wachstum und einer Erhöhung der Resilienz gehe. Die Fantasien seien groß. Arbeitsplatzstreichungen oder Standortschließungen werden dagegen ausgeschlossen. Das passe nicht zum Plan. Auch habe die Trennung von Dr. Gerd Sautter (VWheute berichtete) nichts mit dem Zusammenschluss zu tun gehabt. Er habe nach Angaben von Mitzlaff ausdrücklich erklärt, dass er das Projekt begrüße.
Geführt wird das fusionierte Unternehmen auf Holdingebene im Co-CEO-Modell mit Mitzlaff und Bader. In den jeweiligen Unternehmen arbeiten sie jeweils als stellvertretende Chefs. Aktuell befindet sich der Fusionsprozess in der Due Diligence-Phase.
Autor: Michael Stanczyk