„Akkus dürfen gar nicht erst im Restmüll landen”

Bildquelle: Jon Pauling auf Pixabay

Der GDV mahnt vor dem Hintergrund steigender Brandzahlen in Entsorgungs- und Recyclingbetrieben aufgrund unsachgemäß entsorgter Lithium-Ionen-Batterien zu mehr Prävention. Als Risiko werden u.a. Einweg-E-Zigaretten identifiziert. Ein Leitfaden zum Risikomanagement des Verbandes soll Abhilfe schaffen.  

„Wird ein Akku gequetscht, etwa in der Müllpresse, kann er sich entzünden – und wird so zur Gefahr für Personal und Betrieb”, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. „Mit dem neuen Leitfaden geben wir Betrieben eine konkrete Hilfestellung, wie sie sich organisatorisch und technisch besser auf diese wachsende Gefahr einstellen können – mit Blick auf den Versicherungsschutz, aber vor allem auf die Sicherheit im laufenden Betrieb.”

Im Fokus stehen praxisorientierte Handlungsempfehlungen: von baulich-technischen Schutzmaßnahmen über Prozessoptimierung bis hin zu konkreten Vorgaben für die Lagerung und Handhabung potenziell gefährlicher Materialien. Ziel ist es, den gestiegenen Anforderungen an die betriebliche Sicherheit gerecht zu werden – und zugleich die Versicherbarkeit der Unternehmen zu erhalten (zum vollständigen Leitfaden geht es hier).

Ein besonderes Risiko ist laut GDV die zunehmende Zahl von Einweg-E-Zigaretten (Vapes), die mitsamt ihren fest verbauten Akkus oftmals über den Hausmüll entsorgt werden – mit teils verheerenden Folgen. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) kommt es bundesweit zu bis zu 30 brennenden Müllfahrzeugen oder Anlagen pro Tag – ausgelöst durch falsch entsorgte Batterien.

Der GDV appelliert nicht nur an Verbraucher und Unternehmen, sondern auch an die Politik: „Unsere Nachbarn in Frankreich und Belgien haben Einweg-Vapes bereits verboten. Die EU sieht ein Aus dieser Produkte bis 2026 vor, doch in Deutschland ist bisher nichts passiert”, so Käfer-Rohrbach. „Der Bundesrat hat den Weg für ein Verbot bereits geebnet, die neue Regierung sollte nun zügig handeln. Akkus dürfen gar nicht erst im Restmüll landen.” 

Unabhängig von regulatorischen Vorgaben fordert der Verband Unternehmen auf, aktiv in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Vor allem Betriebe mit erhöhtem Gefährdungspotenzial sollten den Leitfaden als strategisches Instrument begreifen.

Autor: VW-Redaktion