Ex-Schalke-Spieler wegen Versicherungsbetrug nach Deutschland ausgeliefert

Quelle: Bild von jorono auf Pixabay

Eigentlich hätte der ehemalige Schalke-Profi Hiannick Kamba eine blendende Fußball-Karriere haben können. Stattdessen sorgte er mit seinem fingierten Tod für Schlagzeilen, um die Summe aus der Lebensversicherung zu kassieren. Nun wurde er am vergangenen Freitag von Paris aus nach Deutschland überstellt.

Um was ging es genau? Bereits 2021 wurde dem ehemaligen Fußball-Profi vorgeworfen, seinen Tod vorgetäuscht zu haben, um eine millionenschwere Lebensversicherung zu kassieren. Seine Ehefrau war ebenfalls mit angeklagt. Demnach warf die Staatsanwaltschaft ihm vor, im Jahr 2015 eine entsprechende Versicherungspolice abgeschlossen zu haben. Anschließend war er in den Kongo aufgebrochen, aus dem seine Eltern einst geflohen waren, berichtete die Deutsche Presseagentur (dpa).

Anfang 2016 kam schließlich die vermeintliche Todesnachricht: Der Mann soll bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen sein – es folgten gar entsprechende Beileidsbekundungen einiger ehemaliger Schalker Weggefährten. Einige Monate später seien dann rund 1,2 Mio. Euro aus der Lebensversicherung an dessen „Witwe“ geflossen.

Zwei Jahre später folgte schließlich die überraschende „Wiederauferstehung“: Der einstige Mitspieler des heutigen Nationaltorhüters Manuel Neuer in der Schalker A-Jugend tauchte in der deutschen Botschaft in Kongos Hauptstadt Kinshasa auf. Dort habe er behauptet, entführt worden zu sein – von einem tödlichen Unfall könne vielmehr keine Rede sein. Seit 2020 soll der angeklagte Ex-Fußballer wieder in Marl im Ruhrgebiet leben.

Im November 2021 wurde Kamba vom Landgericht Essen zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Allerdings ließen ihn die Richter den Beschuldigten trotz Haftbefehl gegen Auflagen gehen, da das Urteil zunächst nicht rechtskräftig war, berichtete die Bild. Beide Angeklagten zogen daraufhin vor den Bundesgerichtshof – allerdings ohne Erfolg. „Nach der Entscheidung des BGH ist das Urteil seit dem 28. September 2022 rechtskräftig“, wurde ein Sprecher des Landgerichts zitiert.

Vor seinem Haftantritt setzte sich Kamba allerdings erneut ins Ausland ab. In einem Brief an die Bild-Zeitung beteuerte er zudem seine Unschuld: „Ich bin unschuldig. Ich bin sehr enttäuscht von Deutschland. Die hatten und haben null Beweise gegen mich, aber wollen mich erst ins Gefängnis schicken und dann abschieben. Dann lieber geh ich freiwillig nach Afrika …“ Außerdem habe er sich in Deutschland immer vorbildlich verhalten, so der Ex-Profi weiter.

Nun ist Kamba am letzten Freitag von Paris nach Deutschland überstellt worden, bestätigte das Landgericht Essen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Die Justizbehörden hatten Kamba zuletzt mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Auf mögliche Hafterleichterungen dürfte er – vorerst – nicht mehr hoffen. Seine Ex-Ehefrau soll ihre Haftstrafe laut Bericht bereits seit geraumer Zeit verbüßen.

Autor: VW-Redaktion

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