Wetterkatastrophe in Slowenien: Versicherer rechnen mit immensen Schäden

Quelle. Bild von Hans auf Pixabay

Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Slowenien kämpft derzeit mit der schwersten Naturkatastrophe in seiner noch jungen Geschichte. Erdrutsche und Überschwemmungen haben bislang einen Schaden von rund 500 Mio. Euro verursacht. Die Versicherer scheinen in hohem Maße betroffen zu werden.

Laut einem Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) seien etwa zwei Drittel des Landes von den Unwetterschäden betroffen, vor allem die Straßen- und Energieinfrastruktur sowie Hunderte Wohngebäude. Demnach habe der Balkan-Staat über den EU-Katastrophenschutzmechanismus bereits 30 Bagger, 30 Spezialfahrzeuge zur Regulierung von Wasserläufen sowie vorgefertigte Brücken von bis zu 40 Metern Länge beantragt. Zudem habe Slowenien über die NATO weitere Brücken sowie fünf schwere Militärhubschrauber und 200 Soldaten für Schutz-, Rettungs- und Hilfsaufgaben erbeten. Zu möglichen Todesopfern gab es bislang noch keine konkreten Angaben. 

Auch die Versicherer rechnen bereits mit einer hohen Schadenbelastung: Zwar sei es „momentan noch zu früh, Schätzungen abzugeben, weil weite Teile des Landes unter Wasser stehen“, betont die Wiener Städtische gegenüber VWheute. „Wir gehen auf jeden Fall davon aus, dass der Schaden immens sein wird, wie hoch er für die Wiener Städtische ausfallen wird, werden wir erst in den nächsten Tagen bzw. Wochen wissen“, erklärt ein Unternehmenssprecher.

Österreich leidet weiter unter Regenfällen

Im benachbarten Österreich bleibt die Wetterlage ebenfalls angespannt. Die Wiener Städtische beziffert die Juli-Unwetter mittlerweile auf rund 30 Mio. Euro. Mit den schweren Überschwemmungen vom Wochenende dürften die Zahlen weiter ansteigen. Allein in Kärnten rechnet der Versicherer mit einem Schadensvolumen von rund zehn Mio. Euro. In der Steiermark werden sich die Schäden auf fünf Mio. Euro summieren, in Oberösterreich werden sich die Schadenszahlungen auf vier Mio. Euro, in Tirol auf drei Mio. Euro und in Salzburg auf zwei Mio. Euro belaufen.

Auch die Donau-Versicherung vermeldet eine hohe Schadenbelastung. Seit Anfang Juni 2023 verzeichnete der Versicherer nach eigenen Angaben in Kärnten knapp über 2.800 Schadenmeldungen. Derzeit rechne die Donau mit einem Schadenaufwand von bis zu zehn Mio. Euro. In der Steiermark verzeichnete der Versicherer bislang über 1.000 Schadenmeldungen. Aktuell beziffere man den Schadenaufwand auf rund drei Mio. Euro. Das volle Ausmaß der Schäden werde sich allerdings erst nach dem Ende der Aufräumarbeiten zeigen.

Die Uniqa ist nach Angaben eines Unternehmenssprechers gegenüber VWheute „bei den jüngsten Unwetter-Ereignissen in Kärnten und in der Steiermark von mehreren tausend Schadensfällen betroffen. Für genauere Einschätzungen ist es zu früh. Denn gerade bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen braucht es eine gewisse Zeit, bis sich beispielsweise das Wasser zurückgezogen hat. Erst dann ist eine professionelle und seriöse Bewertung der Schäden möglich.“

Durch starke Regenfälle sind laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) auch Flüsse in Tschechien und der Slowakei angeschwollen. Am Oberlauf der Elbe bei Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) im Riesengebirge in Tschechien galt am Sonntag die erste, niedrigste Hochwasserwarnstufe, meldete die Nachrichtenagentur CTK.

Autor: VW-Redaktion

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