Österreichs Versicherer ziehen Zwischenbilanz aus Sommerunwettern

Bildquelle: PublicDomainPictures auf Pixabay

In Österreich haben schwere Unwetter in den letzten Tagen und Wochen erhebliche Schäden verursacht. Die Wiener Städtische beziffert die Juli-Unwetter mittlerweile auf rund 30 Mio. Euro. Mit den schweren Überschwemmungen vom Wochenende dürften die Zahlen weiter ansteigen.

Allein in Kärnten rechnet der Versicherer mit einem Schadensvolumen von rund zehn Mio. Euro. In der Steiermark werden sich die Schäden auf fünf Mio. Euro summieren, in Oberösterreich werden sich die Schadenszahlungen auf vier Mio. Euro, in Tirol auf drei Mio. Euro und in Salzburg auf zwei Mio. Euro belaufen.

„Nach den starken Unwettern der letzten Tage und Wochen rechnen wir für die Unwetter im Juli mit Schäden in der Höhe von rund 30 Mio. Euro. Das volle Schadensausmaß wird sich jedoch erst nach den Aufräumarbeiten zeigen. Heftige Unwetter im Sommer sind nicht untypisch, die Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts zeigt jedoch, dass die Intensität und die Häufigkeit von Naturkatastrophen grundsätzlich zunehmen.“

Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen

Auch die österreichische Hagel-Versicherung rechnet derzeit mit einer hohen Schadenbelastung in zweistelliger Millionenhöhe. So habe der Landwirtschaftsversicherer bislang einen Schaden in Höhe von zehn Mio. Euro registriert. Hinzu kommen Frostschäden im Obstbau von bis zu 23 Mio. Euro im Frühjahr. Die Schäden in der Landwirtschaft in Kärnten schätzt die Hagel-Versicherung derzeit auf 7,2 Mio. Euro. Für Oberösterreich geht der Hagelversicherer von rund 5,5 Mio. Euro Schaden durch Unwetter aus. 

In Kärnten hätten demnach schwere Unwetter allein im Juli fast jeden zweiten Hektar geschädigt. Von den 50.000 Hektar seien laut Hagelversicherung 20.000 Hektar in Mitleidenschaft gezogen worden, teilweise mehrmals. 1.500 Schadensmeldungen gingen seit Anfang Juli bei der österreichischen Hagel-Versicherung in Kärnten ein.

Am Wochenende kam es zu heftigen Unwettern in Slowenien und Österreich. Nach dem Bruch eines Damms zum Hochwasserschutz am slowenischen Fluss Mur mussten laut RTV Slovenija 500 Bewohner des Dorfes Dolnja Bistrica in Sicherheit gebracht werden. Zuvor kam es zu Überschwemmungen nach den schweren Regenfällen der vergangenen Tage. An der österreichischen Grenze rissen Erdrutsche Häuser weg.

Bereits Anfang Juli hatten Stürme mit Hagel vor allem im Süden Deutschlands schwere Schäden angerichtet.  Das Schadengebiet erstreckt sich von Sulz am Neckar sowie der Bodenseeregion über den gesamten südlichen Teil Baden-Württembergs sowie die bayerischen Regierungsbezirke Schwaben, Ober- und Niederbayern sowie Teile der Oberpfalz bis an die tschechische Grenze. Aber auch das Saarland, der Niederrhein und punktuell der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren betroffen. Dabei rechnete die Vereinigte Hagel mit einer Schadenbelastung von rund 60 Mio. Euro.

Zudem hätten weitere Gewitter in Bayern und Baden-Württemberg sowie zusätzlich im Rheinland, am Niederrhein, in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie auf einer Linie vom Ruhrgebiet über Einbeck und Hannover bis nach Berlin zur Erntezeit für erhebliche Schäden gesorgt. Aufgrund des Reifestadiums der Kulturen dürfte laut Landwirtschaftsversicherer insgesamt mit weiteren 60 bis 70 Mio. Euro Ernteausfall gerechnet werden.

Autor: VW-Redaktion

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