Wohnungseinbrüche ziehen wieder an

Nach Corona nimmt die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder zu. Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Nach den Jahren der Corona-Pandemie ist die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche 2022 wieder angestiegen. So verzeichnete der Branchenverband GDV im letzten Jahr rund 80.000 Einbrüche. Zum Vergleich: 2021 waren es noch rund 70.000.

Aufgrund der gestiegenen Fallzahlen leisteten die Versicherer 2022 laut Verband auch wieder deutlich mehr für Wohnungseinbrüche. „Die Schadenhöhe stieg um 90 Mio. auf 280 Mio. Euro. Zugleich kletterte der Schadendurchschnitt von 2.750 Euro auf den Rekordwert von 3.350 Euro“, konstatiert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen

Quelle. GDV

Den deutlichsten Anstieg verzeichnete der GDV in Baden-Württemberg (plus 36,7 Prozent auf 4.508), gefolgt von Berlin (plus 36,4 Prozent auf 6.887). Lediglich in Thüringen war die Zahl der Wohnungseinbrüche rückläufig: Unter dem Strich stand ein Minus von 13,7 Prozent auf 783.

Quelle: GDV

„Pandemiebedingte Sondereffekte der letzten beiden Jahre haben sich 2022 nur noch geringfügig auf die Zahl der Einbrüche ausgewirkt“, kommentiert Asmussen weiter. Zudem sei „zu befürchten, dass Prävention beim Einbruchschutz nun vernachlässigt wird, obwohl gerade dadurch viele Einbrüche verhindert werden. Denn fast jeder zweite Einbruch scheitert, weil die Täter zu lange brauchen, um ins Haus kommen.“

Laut aktueller Kriminalstatistik ist die Zahl der Straftaten in Deutschland im Jahr 2022 insgesamt wieder deutlich angestiegen. So wurden in der Bundesrepublik insgesamt 5,62 Millionen Straftaten registriert. Dies entspricht einem Zuwachs von mehr als elf Prozent im Vergleich zu 2021. Selbst im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 liege die Zahl der Straftaten um drei Prozent höher, berichtet der Nachrichtensender NTV.

Etwa ein Drittel der Delikte entfallen demnach auf Diebstähle. Demnach sei die Zahl der Wohnungseinbrüche – trotz mehr Homeoffice – um mehr als 21 Prozent auf knapp 66.000 Fälle gestiegen. Zum Vergleich: 2019 waren es noch rund 87.000. Die vollständige Kriminalstatistik für 2022 wird Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) am Donnerstag in Berlin vorstellen.

Autor: VW-Redaktion

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