Bafin-Präsident Mark Branson: „Verbraucherschutz bietet keinen Vollkaskoschutz“

Mark Branson, Präsident der Bafin. Quelle: Finma

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) schreibt sich den Verbraucherschutz auf die Fahnen. „Wir haben ein Umfeld geschaffen, das vor allem zwei Dinge bewirken soll: Es soll Verbraucher in die Lage versetzen, selbstbestimmte finanzielle Entscheidungen zu treffen – und zwar auf Basis zutreffender und verständlicher Informationen“, kommentiert Bafin-Präsident Mark Branson.

„Und es soll gewährleisten, dass Verbrauchern geeignete Produkte angeboten werden, die verantwortungsvoll konzipiert und vertrieben werden“, betont der Schweizer in einem Kommentar für das Bafin-Journal. Allerdings biete diese Form des Verbraucherschutzes „keinen Vollkaskoschutz. Man könnte es aber auch positiv ausdrücken: Er bevormundet nicht, er entlässt Verbraucher nicht aus der Verantwortung. Ein solcher Verbraucherschutz stärkt Verbraucher, damit sie sich selbst schützen können. Er baut Informationsasymmetrien ab, indem er Risiken und Kosten für Verbraucher transparent macht. Informierte Verbraucher ziehen Produkte von Anbietern vor, die transparent und fair am Markt auftreten. Die Folge: Unfaire Anbieter verschwinden über kurz oder lang von der Bildfläche, Märkte werden effizienter und stabiler.“

Dabei verfolge die deutsche Finanzaufsicht nach Aussage des Bafin-Präsidenten „einen ganzheitlichen Ansatz: Auch mit unserer Solvenzaufsicht betreiben wir Verbraucherschutz. Wir überwachen die Zahlungsfähigkeit von Banken, Versicherern und Finanzdienstleistern, die ohne unsere Erlaubnis gar nicht erst an den Start gehen dürfen. Wir bekämpfen unerlaubte Finanzgeschäfte und warnen vor solchen Angeboten, rund 280-mal in diesem Jahr allein. Auch die gesetzlichen Einlagensicherungssysteme haben wir im Blick.“

Zudem habe man „als integrierte Aufsicht einen Vorteil, den wir künftig noch stärker nutzen wollen. Und: Wir wollen auch im Verbraucherschutz mutiger werden, z.B. mittels Mystery Shopping. Wir wollen daran mitwirken, dass Verbraucher ihr Finanzwissen ausbauen können. Denn die besten Informationen nutzen nichts, wenn man sie nicht versteht. Dazu haben wir eine Strategie entwickelt, die wir bei unserem Verbraucherschutzforum am 22. November vorstellen.“

Autor: VW-Redaktion

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