Keine Fossilprojekte mehr: Hannover Rück zieht sich aus Pipelinebau in Afrika zurück

Ölpipelines sind für viele Versicherer (mittlerweile) ein No-Go (Symbolbild). Bildquelle: tuproyecto auf Pixabay.

Fossilprojekte haben bei Versicherern einen schwierigen Stand: Die Hannover Rück ist der jüngste Rückversicherer, der sich von der umstrittenen East African Crude Oil Pipeline (EACOP) verabschiedet hat. Nach Swiss Re, AXA, Zurich und SCOR hat nun auch die Hannover Rück öffentlich erklärt, dass sie das Projekt nicht zeichnen wird.

Die Entscheidung ist klar: „Wir bieten keine Rückversicherungsdeckung für EACOP an, da es unsere ESG-Erwartungen nicht erfüllt“, erklärt der Versicherer. EACOP wurde vor etwa einem Jahr auf eine Ausschlussliste gesetzt und unsere fakultativen Underwriter „wurden entsprechend informiert.“ Der Rückzug der Versicherer hat Auswirkungen auf das Projekt.

Daten zur Pipeline vom erbauenden Konsortium. Quelle: eacop.com

Die ostafrikanische Rohölpipeline befindet sich derzeit im Bau und soll Rohöl von Ugandas Ölfeldern zum Hafen von Tanga in Tansania am Indischen Ozean transportieren. Die Länder versprechen sich wirtschaftlichen Aufschwung und versuchen das Projekt mit aller Kraft zu realisieren.

Unterschrift unter das EACOP-Projekt von führenden Politikern. Quelle: eacop.com

Die organisierten Umweltschützer fürchten ein Debakel für Klima und Natur. Die Argumente gegen die Ölindustrie und das Projekt sind aus früheren Fällen wie der Trans Mountain Pipeline in Kanada.

Wer versichert noch?

„Die Erklärung der Hannover Rück trägt zu den Schwierigkeiten bei, denen die Pipeline und die dazugehörigen Ölfelder ausgesetzt sind“, sagt Omar Emawi, Koordinator der #StopEACOP-Kampagne. „Das Momentum gegen das Projekt nimmt mit jedem Tag zu. Die Liste der Finanziers und Versicherer, die EACOP ablehnen, werde immer länger. Tatsächlich ziehen sich immer mehr Versicherer aus Projekten rund um fossile Energieträger zurück, nicht nur bei EACOP.

„Fünf der weltweit größten (Rück-)Versicherer haben die Deckung von EACOP aufgrund von Umwelt- und Sozialbedenken abgelehnt und sich damit 15 Banken angeschlossen, die sich von dem Projekt distanzieren“, sagt Coleen Scott, Mitarbeiterin für Recht und Politik bei Inclusive Development International. Das sei eine „bemerkenswerte Anzahl von Institutionen“.

Autor: VW-Redaktion

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