Stadtsparkasse München muss wegen Falschberatung Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen

Symbolbild: Michael Gaida auf Pixabay

Teures Urteil für die Stadtsparkasse München: Das Kreditinstitut muss einem 58-jährigen Kunden wegen Falschberatung einen Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen. Dies hat das Landgericht München I entschieden (Az. 40 O 8534/20).

Im konkreten Fall wollte ein Mann im Jahr 2014 Wertpapiere großer Dax-Konzerne – darunter zum Beispiel die Deutsche Bank, Siemens oder Volkswagen – erwerben, die er „vererben kann und deren Geschäfte er einigermaßen verstehe“. Der Kundenberater empfahl dem Interessenten laut einem Bericht der Bild-Zeitung jedoch hochspekulative Options-Geschäfte.

Nachdem der deutsche Leitindex wegen der Corona-Krise jedoch erheblich eingebrochen war, machte der asiatische Geschäftsmann nun einen Verlust von rund 1,9 Mio. Euro. Die Bank hat nach eigenen Angaben mehr als 430 ihrer Kunden riskante Kapitalanlage-Strategien mit sogenannten Optionsgeschäften angeboten.

Nun muss die Stadtsparkasse München dem Kläger wegen Falschberatung einen Schadenersatz von insgesamt 1,46 Mio. Euro zahlen. Die Anwälte des Klägers argumentierten, dass ihr Mandant „die Risiken gar nicht einschätzen“ konnte. „Zu Beginn der Wette hat er sogar eine Prämie für die Option, auf die er wettet, ausgezahlt bekommen“, so die Juristen.

Zudem hatte der Berater laut Bericht im Verfahren ausgesagt, dass die Sparkasse „keine Exploration der Risikobereitschaft beim Kläger durchgeführt hat“. Das Kreditinstitut selbst will das Urteil des Landgerichts München I jedoch nicht akzeptieren: „Nach eingehender Überprüfung haben wir unverzüglich Berufung eingelegt, da wir uns mit dessen Inhalt in keinster Weise einverstanden erklären ­können“, wird ein Unternehmenssprecher zitiert.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Susanne Richter

    Ein Geschäftsmann/ Investor hat einen Verlust von 1,9 Mio € erlitten und macht die Sparkasse dafür verantwortlich, dass er das Geschäft nicht verstanden hat. Das erinnert mich stark an Herrn Maschmeyer, der als Geschäftsmann und Investor auch vorgab, etwas nicht verstanden zu haben: CumEx

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