Risiko-Report: Klima und soziale Verwerfungen bereiten Entscheidern Kopfzerbrechen

Quelle: Bild von Ron Rev Fenomeno auf Pixabay

Der Ausblick der Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft auf die nähere Zukunft ist derzeit alles andere als gut. Die meisten Führungskräfte blicken derzeit pessimistisch in die Zukunft. Laut aktuellem Risikoreport des Weltwirtschaftsforums (WEF) sehen nur 16 Prozent der Befragten die Aussichten für die Welt positiv und optimistisch. Nur elf Prozent glauben, dass sich die globale Erholung beschleunigen wird.

Die größten Risiken sind demnach langfristig die Klimakrise sowie kurzfristig die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, erhöhte Cyberrisiken und eine uneinheitliche globale Erholung, während die Pandemie weiter andauert. Dabei wirke die aktuelle Pandemie als Brandbeschleuniger für viele Gefahren: So habe etwa die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit in der Coronakrise zugenommen.

„Gesundheitsprobleme und Störungen der Wirtschaftsentwicklung verstärken die Spaltung der Gesellschaft. Dies führt zu Spannungen in einer Zeit, in der eine Zusammenarbeit innerhalb der Gesellschaften und der internationalen Gemeinschaft für eine gleichmäßigere und schnellere globale Erholung von grundlegender Bedeutung ist. Die führenden Politiker der Welt müssen sich gemeinsam für eine koordinierte Multistakeholder-Reaktion einsetzen, um die persistenten globalen Herausforderungen anzugehen und die Resilienz für die nächste Krise zu stärken.“

Saadia Zahidi, Managing Director beim World Economic Forum.

Zudem hätten sich die geopolitischen Konflikte verschärft und mit dem verstärkten Einsatz digitaler Technologien seien auch die damit verbundenen Risiken gestiegen. Wie auch in den vorherigen Jahren stehen überall auch extremes Wetter, das Scheitern im Klimaschutz oder der Verlust von Biodiversität ganz oben auf der Sorgenliste. „Der Planet brennt“, sagt WEF-Präsident Borge Brende.

„Die Klimakrise bleibt die größte langfristige Bedrohung für die Menschheit. Wenn gegen den Klimawandel nichts unternommen wird, könnte das globale BIP um ein Sechstel sinken, und die bei der 26. UN-Klimakonferenz (COP26) getroffenen Zusagen reichen immer noch nicht aus, um das 1,5-°C-Ziel zu erreichen. Es ist noch nicht zu spät für die Regierungen und die Unternehmen, auf die Risiken zu reagieren und einen innovativen, entschlossenen und integrativen Übergang voranzutreiben, der Wirtschaft und Menschen schützt“, ergänzt Zurich-Risikovorstand Peter Giger.

Dass diese Sorgen durchaus berechtigt sind, zeigt auch die jüngste Naturgefahrenbilanz der Munich Re: Nach Angaben des Rückversicherers verursachten die Unwetter des vergangenen Jahres einen Gesamtschaden von 280 Mrd. US-Dollar. Davon waren etwa 120 Mrd. US-Dollar versichert. Für die Branche war es nach 2005 und 2011 das zweitteuerste Naturkatastrophenjahr (2017: 146 Mrd. US-Dollar).

Autor: VW-Redaktion

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