„Nur Gratisrettung bitte“: Bergsteiger will sich nicht helfen lassen

Berge sind schön, aber Rettungen schwierig und teuer. Bild von Tim Mrzyglod auf Pixabay.

Ein preisbewusster polnischer Bergsteiger hat die Rettungsmannschaft überrascht und Stoff für eine zeitlose Geschichte geliefert. Mit Händen und Füßen wehrte sich der Mann gegen eine Rettung.

Am letzten Wochenende hatten 15 Bergretter aus Ehrwald (Österreich) zwei Bergsteiger von der Zugspitze zu retten. Einer der beiden hatte sich am Knie verletzt, sodass bei winterlichen Bedingungen kein Vorankommen mehr möglich war. Eigentlich Alltag für die Rettungsprofis.

Es begann auch alles sehr einfach: Das Team fuhr mit der bayrischen Zugspitzbahn auf den Gipfel und seilte sich 300 Meter ab, wie Einsatzleiter Riccardo Mizio erklärte. Als sie am Biwak der beiden Polen ankamen, war nur der Verletzte auffindbar, sein Freund hatte sich aus dem Schnee gemacht. „Wir haben den Verletzten am Seil gesichert und hinauf zur Bergstation gebracht“, erklärt Mizio laut nau.ch.

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Die Suche nach dem zweiten Mann gestaltete sich bei schlechtem Wetter schwierig. Schließlich holten die Einsatzkräfte den geschwächten Mann am Gipfelgrat ein, bevor dieser den Abstieg Richtung Zugspitzplatt in Angriff nahm. Doch statt Dank erwartete die Bergretter Vorwürfe und Beteuerungen, dass er keine Hilfe brauche. Er habe nicht um Unterstützung gebeten, erklärte er.

Der Grund ist simpel, der preisbewusste Bergsteiger hatte keine Bergungskostenabsicherung und Angst vor einer horrenden Rechnung. „Erst als ich ihm sagte, dass er keine Rechnung bekommt, ging er mit“, erklärte Mizio. Am Ende wurde also beide gerettet und fuhren an Bord der Zugspitzbahn ins Tal.

Autor: VW-Redaktion

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