Versicherungsbetrug: Ehemaliger Schalke-Spieler steht wegen „Scheintod“ vor Gericht
Ein ehemaliger Fußballspieler des FC Schalke 04 muss sich seit Montag wegen Versicherungsbetruges vor dem Landgericht Essen verantworten. Dem 35-Jährigen wird vorgeworfen, seinen Tod vorgetäuscht zu haben, um eine millionenschwere Lebensversicherung zu kassieren. Seine Ehefrau ist ebenfalls mit angeklagt.
Demnach wirft die Staatsanwaltschaft dem früheren Profi vor, im Jahr 2015 eine entsprechende Versicherungspolice abgeschlossen zu haben. Anschließend war er in den Kongo aufgebrochen, aus dem seine Eltern einst geflohen waren, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Anfang 2016 kam schließlich die vermeintliche Todesnachricht: Der Mann soll bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen sein – es folgten gar entsprechende Beileidsbekundungen einiger ehemaliger Schalker Weggefährten. Einige Monate später seien dann rund 1,2 Mio. Euro aus der Lebensversicherung an dessen „Witwe“ geflossen.
Zwei Jahre später folgte schließlich die überraschende „Wiederauferstehung“: Der einstige Mitspieler des heutigen Nationaltorhüters Manuel Neuer in der Schalker A-Jugend tauchte in der deutschen Botschaft in Kongos Hauptstadt Kinshasa auf. Dort habe er behauptet, entführt worden zu sein – von einem tödlichen Unfall könne vielmehr keine Rede sein. Seit letztem Jahr soll der angeklagte Ex-Fußballer wieder in Marl im Ruhrgebiet leben.
Nun muss sich der Mann gemeinsam mit seiner heute 41-jährigen Gattin wegen besonders schwerem Versicherungsbetrug verantworten. Das Strafmaß reicht dabei von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Laut dpa-Bericht hat das Landgericht Essen für den Prozess zunächst vier Verhandlungstage bis zum 16. November vorgesehen.
Autor: VW-Redaktion