Frau muss ihr Auto suchen, damit Versicherer für Flutschaden zahlt

Schäden durch Sturmtief "Bernd". Quelle: Bernd Engelien / Zurich.

Nach mehr als zwei Monaten seit der Hochwasserkatastrophe haben Versicherer „etwa ein Fünftel der Schadensumme ausgezahlt, also etwa 1,5 Milliarden Euro“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Ein Fall zeigt jedoch, dass es mitunter auch sehr bürokratisch bei der Schadenbearbeitung zugehen kann.

Etwa 20 Prozent des erwarteten Gesamtschadens von mehr als sieben Mrd. Euro haben Versicherer an betroffene Kunden ausbezahlt, erklärt der GDV. Es könnte auch schneller gehen, so die Meinung von Beate Koch. Ihr Volkswagen-Cabrio wurde während der Flutkatastrophe zerstört. Beim Sachverständigen der R+V-Versicherung hatte die 65-Jährige bereits Fotos des Autos nach der Flut eingereicht. 65 Prozent des Werts hatte sie dann bekommen. Dann wurde das Auto jedoch vom Katastrophenschutz aufgrund Aufräumarbeiten abgeschleppt. Seitdem konnte Beate Koch es nicht finden. Das musste sie aber, um den Restbetrag vom Versicherer zu erhalten, erklärt Koch dem Focus. Das Auto hat sie zwar nicht gefunden, aber inzwischen das Geld vom Versicherer erhalten. „Trotzdem war es alles sehr aufwendig und zeitraubend neben den ganzen anderen Problemen, die man mit der Flut ja noch hat.“

40.000 beschädigte Autos beeinflussen die Wechselsaison

Über 40.000 Fahrzeuge wurden in der Flut beschädigt. Viele davon sind Totalschäden. Das hat auch Auswirkungen auf die kommende Kfz-Wechselsaison, sagt Dennis Wittkamp von Assekurata. „Zwar haben die Versicherer, insbesondere durch die geringere Schadenbelastung im vergangenen Jahr, die Schwankungsrückstellung zum Teil erheblich stärken können. In Anbetracht des erheblichen Schadenausmaßes dürften diese Mittel jedoch nicht ausreichen, die Bilanzen bei allen Marktteilnehmern vollständig zu glätten. Damit dürften auch die Diskussionen über etwaige Prämiensenkungen zum Jahreswechselgeschäft weitgehend vom Tisch sein.“ 

Autor: VW-Redaktion

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