Ehrbare Kaufleute gegen staatlich organisierte „Vollkasko“-Lösung in der Altersvorsorge
Wohin entwickelt sich die Altersvorsorge in Deutschland in den kommenden Jahren – und damit auch die Altersvorsorge-Beratung der Bundesbürger? Werden zusätzliche gesetzliche Rentenmodelle wie etwa ein Staatsfonds unter Ausschluss der Versicherungswirtschaft installiert? Dies könnte gravierende Folgen auch für die Beratungsqualität und Information der künftigen Rentner haben, warnt der Verein Ehrbarer Kaufleute.
Der VEVK spricht sich gegen eine neue, staatlich organisierte „Vollkasko“-Lösung aus und plädiert für die Beibehaltung des bewährten Mix aus privater, betrieblicher und staatlicher Vorsorge.
„Zum einen darf es nicht zu einer staatlichen Wettbewerbsverzerrung mit unsicherem Ausgang kommen“, erklärt VEVK-Präsident Peter Pietsch. „Vielmehr ist das bewährte und bekannte Drei-Säulen-Modell im Sinne der Kundinnen und Kunden konsequent weiterzuentwickeln – beispielsweise durch eine grundlegende Modernisierung des langjährigen Erfolgsmodells Riester-Rente.“
Nach Angaben des Vereins Ehrbarer Versicherungskaufleute vertraue die Bevölkerung in der Altersvorsorge auf bewährte, gewachsene Strukturen. Neue Konzepte würden Unruhe und Unsicherheit bei den Kunden bedeuten.
„Die Notwendigkeit einer ergänzenden Altersversorgung ist in der Bevölkerung seit Jahren bekannt, und die mit der Rentenreform eingeführte Riester-Rente wurde sehr gut angenommen. 16,5 Millionen Verträge sprechen eine deutliche Sprache.“ Wer diesen Erfolg kleinrede, negiere oder dauernder Kritik unterziehe, lege die Axt an die künftige Vorsorgebereitschaft der Deutschen.
In der Altersvorsorge müsse laut VEVK das Rad nicht neu erfunden werden. „Es ist dringend an der Zeit, die Riester-Rente zu modernisieren, um an den bereits erzielten Erfolg anzuknüpfen“, sagt Pietsch. „Sie muss beim Zulagensystem vereinfacht und bei den Garantievorgaben den aktuellen Kapitalmarktgegebenheiten angepasst werden, um auch künftig neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Mit einem vereinfachten und zeitgemäßen Riester-Produkt, wie es etwa vom Branchenverband GDV vorgeschlagen wurde, lassen sich künftig weitere Bevölkerungskreise für diese Form der Altersvorsoge gewinnen. Dann braucht es auch keine neuen Modelle, deren Wirkung der Kunde heute noch gar nicht absehen kann.“
Nach Angaben des VEVK seien Versicherer und Makler „Kundenlotsen“, also Berater und Betreuer mit einem viel direkteren Draht zum Kunden als etwa eine staatliche Rentenversicherung.
„Altersvorsorge ist erklärungsbedürftig, denn sie ist häufig komplex. Altersvorsorge ist Vertrauenssache, denn nur eine gute und faire – und vor allem persönliche – Beratung kann diese Komplexität auflösen und verständlich machen. Und Altersvorsorge ist langfristig angelegt, weil der Planungshorizont häufig etliche Jahrzehnte umfasst.“
Gute Altersvorsorgelösungen – ob betrieblich oder privat – sei in großer Anzahl bereits vorhanden – und seit vielen Jahren bewährt. Es komme darauf an, sie auch künftig breitflächig an die Bürger zu bringen, was mit den bestehenden bewährten Kanälen der Versicherungsbranche und ihrer Berater möglich sei.
Autor: VW-Redaktion