Gefahr und Chance für Rückversicherer: Nordamerikas Atlantikküste durch Superstürme bedroht

Die Hurrikan-Saison wird gefährlich, sagen Experten. Bild von Comfreak auf Pixabay.

Zwischen Preissteigerung und Naturkatastrophen. Das Geschäft der Rückversicherer läuft (wieder) gut, aber die Klimarisiken steigen. Ein gutes Beispiel dafür ist der nordamerikanische Kontinent, es werden Milliarden in Schutz investiert, doch gleichzeitig steigt die Gefahr durch Stürme.

Die US-amerikanische Regierung hat ihr Paket für den Schutz gegen Naturkatastrophen verdoppelt. Es wird eine Milliarde Dollar für den Schutz gegen Klimarisiken ausgegeben, erklärte das Weiße Haus aktuell. Das Geld soll besonders „benachteiligten“ Kommunen beim Schutze gegen Flut, Hurrikan oder Wildfeuer helfen. Ob die Gabe an Bedingungen geknüpft ist, wurde nicht erklärt. Die USA hatten im letzten Jahr 22 „climate-related“ Desaster mit Kosten von beinahe 100 Mrd. Dollar, berichtet insurancejournal.

Es scheint auch nicht besser zu werden, die kommende Hurrikan-Saison an der Atlantikküste wird über dem Normalwert erwartet.  U.S. President Joe Biden wird die Federal Emergency Management Agency besuchen und sich informieren lassen, heißt es aus dem Weißen Haus.

Doch nicht nur die USA sind betroffen, sondern auch Kanada. Ein Bericht der Swiss Re kommt aktuell zu dem Schluss, dass die Kanadier die Gefahr durch Atlantik-Hurrikans „schwer unterschätzen“. Vielleicht ist ein Grund dafür, dass die großen atlantikzugewandten Städte des Landes – Ottawa, Montreal Quebec, Toronto – durch die amerikanische Ostküste, den Sankt-Lorenz-Strom und die Great Lakes vermeintlich abgeschirmt sind. Weiter im Norden ist das Gebiet eher dünn besiedelt.

Superstürme bedrohen Kontinent

Der genannte Report bestätigt Kanada, zu den „climate-resilient counties“ der Welt zu zählen und selbst schlimmsten Effekten wie Wirbelstürmen zu entkommen. Diese lösen sich oft auf, bevor sie auf kanadisches Gebiet treffen. Das Sicherheitsgefühl könnte laut Swiss Re allerdings trügerisch sein.

Eine Erwärmung der Meeresoberfläche würde die Frequenz, Intensität und Dauer der Stürme erhöhen, sodass künftig auch „ahnungslose Gebiete“ betroffen sein könnten, berichtet insurancebusinessmag. Die selten geschonte Ostküste des Kontinents, USA und Kanada, muss sich nun überlegen, wie sie sich für die harte Hurrikansaison rüsten, reichen manuelle Maßnahmen oder soll Schutz eingekauft werden?

Für die Rückversicherer sind die Fragen nicht einfacher. Welches Geschäft soll gezeichnet werden und zu welchem Preis – der eine oder andere Rückversicherer hat sich beispielsweise in Kalifornien aus dem  Wildfeuerschutzgeschäft herausgezogen.

Wenn sich tatsächlich die oben beschriebenen Superstürme bilden, die sich erst im Landesinneren auflösen, werden die Schäden entsprechend sein, wie ein Blick auf die Karte erahnen lässt. Kommt es zu einem solchen Supergau, helfen auch die zuletzt besseren Prämieneinnahmen den Rückversicherern nicht entscheidend weiter.

Autor: VW-Redaktion