Schadenfall Wirecard: Luft für EY wird dünner

Ehemalige Wirecard-Zentrale Quelle: Wirecard

Die beste Figur haben Finanzaufsicht und Wirtschaftsprüfer im Skandal um den Zahlungsdienstleister nicht gemacht. Bei der Bafin rollten bereits Köpfe, ein aktueller Bericht des eingesetzten Sonderprüfers macht das auch bei EY wahrscheinlicher.  

Die Abgeordneten des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Wirecard-Zusammenbruch hatten die Anwaltskanzlei Rödl & Partner zu einer Prüfung des EY-Berichts zu Wirecard angesetzt. Deren Auswertung spricht von „laschen Kontrollen“ und „fehlenden Nachweisen“. Der Sonderprüfer kritisiert laut „Spiegel“ zudem, dass EY die Existenz und Höhe der Umsatzerlöse bei Drittpartnern „nicht über einzelne Abrechnungen zu den konkreten Zahlungsvorgängen verifiziert habe“.

EY hätte laut dem Sonderbeauftragten die Finanzdaten der Drittpartner „stärker unter die Lupe nehmen müssen“, die teils Kreditkunden der Wirecard-Bank waren. Bei einem Geschäftspartner, Firma Al-Alam, sei es „über die Jahre 2015 bis 2018 „fraglich, ob die eingeholten Prüfungsnachweise „in ihrer Güte ausreichen“ und „angemessen“ sind, um Prüfungssicherheit herzustellen.

EY konnte sich „nicht zu den Inhalten der Berichte der Ermittlungsbeauftragten äußern“. Das Unternehmen unterstütze weiterhin die Arbeit des Untersuchungsausschusses sowie des für die Auswertung der von EY übermittelten Unterlagen hinzugezogenen Experten.

Autor: VW-Redaktion