Die Wrapper-Rechnung: Swiss Life muss 77 Millionen US-Dollar Strafe zahlen

Ein Gericht in New York zwingt die Swiss Life zu hohem Schadenersatz. Quelle: Bild von Ronile auf Pixabay

Ein kräftiger Denkzettel für die Swiss Life. Der Schweizer Lebensversicherer muss wegen des sogenannten „Wrapper Geschäfts“ 77 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Der Hintergrund ist möglicher Steuerbetrug der Kunden.

Das Verfahren läuft seit mehreren Jahren, jetzt ist es beendet. Das Bezirksgericht  in New York wirft der Swiss Life vor, mit amerikanischen Steuerpflichtigen zusammengearbeitet und insgesamt über 1,4 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Fiskus verborgen zu haben, berichtet zuonline.

Der Konzern erklärte, dass bereits 70 Millionen zurückgestellt worden wären und das Unternehmen dafür Sorge trage, dass die Übereinkunft eingehalten wird.  Dabei handelt es sich um ein sogenanntes „Deferred Prosecution Agreement“ (DPA) mit einer dreijährigen Laufzeit. Die Einigung betrifft die Swiss Life Holding sowie die Tochtergesellschaften in Liechtenstein, Singapur und Luxemburg, erklärte das Gericht.

Die sogenannten Versicherungs-Wrapper sind Produkte, die besonders an vermögende Kunden verkauft werden. Dabei werden Vermögenswerte „mit einem Lebensversicherungsmantel ergänzt beziehungsweise verpackt“. Die Produkte haben das Ziel, die von den Kunden zu leistenden Vermögenssteuern „zu optimieren“. Eine andere Definition bezeichnet das Produkt als „kundenspezifisch individuell gestaltbare Versionen anteilsgebundener Lebensversicherungen für sehr vermögende Privatpersonen“.

Ob der im Fall verantwortliche Staatsanwalt bei der Definition ebenfalls das Wort „Steueroptimierung“ benutzt hat oder eines mit „B“ wählte, muss offen bleiben.

Autor: VW-Redaktion