Zu Unrecht am Pranger? Versicherer wehren sich gegen Geldwäsche-Vorschriften

Wie groß ist die Gefahr der Geldwäsche in der Versicherungsbranche? Bild von Steve Buissinne auf Pixabay.

Die Regeln zur Bekämpfung von Geldwäsche werden immer strenger. Die meisten Menschen begrüßen diese globale Entwicklung, die Versicherer weniger. Zumindest für die eigene Position wollen sie Lockerungen erreichen, wie die Global Federation of Insurance Associations (GFIA) erklärt.

Die Gesetze gegen Geldwäsche sollten nicht auf die Versicherungswirtschaft angewendet werden, fordert die GFIA. Die Branche würde eine „fast nicht existierende“ Gefahr für Geldwäsche oder die Finanzierung von Terrorismus darstellen. Eingeschränkt gelte dies für die Lebensversicherung, wie in einem Positionspapier nachgelesen werden kann. Doch selbst in diesem Bereich sei das Risiko „niedrig“.

Druck von den Besitzern?

Die GFIA ist beunruhigt, dass einige Stakeholder sich ebenfalls für die Geldwäsche-Gesetze einsetzen, was den Druck auf die Unternehmen nochmals erhöhe. Ein Aussetzen der Regeln würde nach Ansicht der Organisation in den Häusern Ressourcen freisetzen, um sich „higher risk areas” zu widmen. Ob Gesetzesgeber und  Aufseher das auch so sehen bleibt offen.

Auch hierzulande gibt es ein neues Geldwäschegesetz – der GDV und KPMG-Law haben die Auswirkungen auf die Branche analysiert. „Der Gesetzentwurf zielt nicht auf die Präventionsmechanismen bei den Verpflichteten, sondern auf eine effektivere Strafverfolgung ab. Dementsprechend sollte sich das Gesetz nach Einschätzung des Verbandes nicht auf die Compliance- und Governance-Arbeit der verpflichteten Versicherungsunternehmen auswirken“, schreibt der Verband. KPMG Law sieht das ähnlich, die Auswirkungen des Gesetzes auf die Branche wären überschaubar, es seien keine großen Änderungen zu erwarten.

Autor: VW-Redaktion