Swiss Re: Klimawandel führt zu deutlichem Einbruch des BIP

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Der Klimawandel könnte in den kommenden Jahren zur größten Herausforderung für die Weltwirtschaft werden. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, droht in den nächsten 30 Jahren ein globaler Temperaturanstieg um mehr als drei Grad Celsius und die Weltwirtschaft würde um 18 Prozent schrumpfen. Dies geht aus einer Analyse des Swiss Re Institute hervor.

In einem negativen Szenario mit einem Temperaturanstieg von 3,2 Grad Celsius würde Chinas BIP bis Mitte des Jahrhunderts um fast ein Viertel (24 Prozent) schrumpfen. Großbritannien, Kanada und die USA müssten laut Rückversicherer einen Rückgang von zehn Prozent hinnehmen. Europa wäre mit einem Minus von elf Prozent etwas stärker betroffen, wobei manche Länder wie Finnland oder die Schweiz weniger gefährdet sind (sechs Prozent) als etwa Frankreich oder Griechenland (13 Prozent).

Allerdings würde eine Abschwächung des Klimawandels eine ganze Palette an Maßnahmen erfordern. Benötigt werden mehr Regelungen zur CO2-Bepreisung in Verbindung mit Anreizen für naturbasierte CO2-Kompensationslösungen sowie eine internationale Angleichung der Taxonomie für grüne und nachhaltige Anlagen. Im Rahmen ihrer Finanzberichterstattung sollten alle Institute regelmäßig offenlegen, wie sie die Ziele des Pariser Abkommens und Netto-Null-Emissionen erreichen wollen, so der Rückversicherer.

„Der Klimawandel ist ein systemisches Risiko, das sich nur auf globaler Ebene bewältigen lässt. Doch bislang geschieht zu wenig. Die Bemühungen von Staaten und Privatwirtschaft Netto-Null-Ziele zu erreichen, müssen transparent offengelegt werden. Nur wenn öffentlicher und privater Sektor an einem Strang ziehen, kann der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft gelingen. Damit Finanzmittel in gefährdete Länder fließen, ist weltweite Zusammenarbeit gefragt. Wir haben jetzt die Chance zu einer Kurskorrektur, damit die Welt nachhaltiger und widerstandsfähiger wird“, kommentiert Jérôme Haegeli, Chefökonom der Swiss Re.

„Unsere Analyse zeigt, was Investitionen in eine Netto-Null-Ökonomie bringen. Würden etwa die jährlichen globalen Infrastrukturinvestitionen von 6,3 Billionen US-Dollar um nur zehn Prozent erhöht, könnte der durchschnittliche Temperaturanstieg auf unter zwei Grad Celsius begrenzt werden. Dies ist nur ein Bruchteil des globalen BIP-Verlusts, der uns droht, wenn wir nicht entschieden handeln“, ergänzt der Ökonom.

Autor: VW-Redaktion

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