Keine neuen Insurtechs? Bafin mit härteren Regeln bei Versichererlizenz

Gebäude der Finanzaufsicht Bafin: Bildquelle: Kai Hartmann Photography / BaFin

Die Finanzaufsicht zieht die Stellschrauben an. Offenbar aus Angst vor finanziellen Engpässen in der Pandemie hat die Finanzaufsicht die Anforderungen für die Versichererlizenz erschwert, betroffen sind technologiegetriebene Versicherungsfirmen, sogenannten Insurtechs.

Die Jungunternehmen müssen künftig in einem Ausmaß finanziert sein, dass „alle zu erwartenden Verluste“ bereits vorab abgedeckt sind. Als Instrument nutzt die Aufsicht den  sogenannten Organisationsfonds ein. Im Rahmen der Gründungsfinanzierung von Versicherungsunternehmen ist der Organisationsfonds der Kapitalstock für die immateriellen Investitionen sowie für den Aufbau der Verwaltung und des Vertreternetzes.

Die Unternehmen müssen künftig nachweisen, dass der Topf ausreichend gefüllt ist, wie die Börsen-Zeitung mit Bezug auf das Bafin-Magazin schreibt. Es müssen alle prognostizierten Verluste „von der Gründung bis zum Erreichen der Gewinnzone“ abgedeckt sein, heißt es. Der Fonds wird dann über die Aufbauphase hinweg mittels der Verluste reduziert, bis die Gewinnzone erreicht wird.

Der Schritt sei notwendig, weil die Insurtech-Investoren nicht mehr im ausreichenden Maße bereit seien, bei Bedarf Geld nachzulegen. Zudem hätten die Jungunternehmen ihre Risiken in der Aufbauphase „nicht ausreichend berücksichtigt“, die Prognosen seien zu optimistisch gewesen.

Der Schritt der Bonner überrascht, bisher galt die Bafin immer als aufgeschlossen, was die Bedürfnisse und Nöte der Insurtechs anbelangt. Es ist anzunehmen, dass sowohl die Krise wie auch die erlangten Erfahrungen zu der Neubewertung führten.

Autor: VW-Redaktion

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