GDV: Naturgefahren kosten Versicherer rund 2,5 Mrd. Euro
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Die Folgen durch Sturm, Hagel und weitere Naturgefahren wie Starkregen haben die Versicherer im Jahr 2020 rund 2,5 Mrd. Euro gekostet. Die versicherten Schäden an Häusern, Hausrat, Kraftfahrzeugen sowie in Gewerbe und Industrie liegen damit rund 500 Mio. Euro unter dem Wert von 2019 und unter dem langjährigen Mittel von etwa 3,7 Mrd. Euro.

Auf die Sachversicherung entfallen laut Naturgefahrenbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund zwei Mrd. Euro (langjähriger Durchschnitt: 2,7 Mrd. Euro). Davon entstanden 1,6 Mrd. Euro durch Sturm oder Hagel und 400 Mio. Euro durch weitere Naturgefahren wie Starkregen. Die Kfz-Versicherer zahlten für Elementarschäden insgesamt etwa 500 Mio. Euro, der langjährige Durchschnitt liegt bei gut 900 Mio. Euro.

Die größten Schäden verursachten nach Angaben des Branchenverbandes vor allem von Sturm „Sabine“ im Februar. Mit einem Schaden von 675 Mio. Euro reiht er sich auf Platz sechs der schwersten Winterstürme in Deutschland seit 2002 ein, allein die Sachversicherer kostete „Sabine“ rund 600 Mio. Euro. Zum Vergleich: Der folgenschwerste Sturm ist „Kyrill“ (2007) mit mehr als drei Mrd. Euro versicherten Schäden gefolgt von „Jeanette“ (2002) mit 1,4 Mrd. Euro sowie „Friederike“ (2018) mit 1,15 Mrd. Euro an.

„2020 war ein unterdurchschnittliches Schadenjahr, vor allem auch weil schwere Hagelereignisse ausgeblieben sind.“

Jörg Asmussen, Hauptgeschätfsführer des GDV

UN-Bericht: Klimawandel verursacht mehr Naturkatastrophen

Laut einem jüngsten UN-Bericht hat sich die Zahl der Naturkatastrophen zwischen 2000 und 2019 (Vergleichszeitraum 1980-1999) nahezu verdoppelt. So registrierte das UN-Büro für Katastrophenvorbeugung (UNDRR) in diesem Zeitraum insgesamt 7.348 Katastrophen größeren Ausmaßes mit 4,2 Milliarden Betroffene und 1,2 Millionen Toten. 91 Prozent der Todesopfer (insgesamt 165.000 Menschen) durch extreme Temperaturen seien dabei zwischen 2000 und 2019 Hitzewellen umgekommen. Besonders verheerend waren zudem der Tsunami im Indischen Ozean 2004 mit rund 230.000 Toten, das Erdbeben in Haiti 2008 mit gut 220.000 Toten und der Zyklon „Nargis“ in Myanmar 2008 mit etwa 138.000 Toten.

Demnach stieg die Zahl der Erdbeben und Tsunamis und vor allem mehr klimabedingte Naturkatastrophen von etwa 3.600 auf rund 6.600. Die wirtschaftlichen Schäden der Katastrophen belief sich demnach zwischen 2000 und 2019 auf fast drei Billionen US-Dollar. Allerdings dürfte der Schaden noch deutlich höher liegen, da viele Staaten in Afrika und Asien keine Daten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen veröffentlichen. Zum Vergleich: Zwischen 1980 und 1999 beziffert die UN die Schadensumme noch auf rund 1,63 Billionen US-Dollar.

Autor: VW-Redaktion

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