DKV: Durchschnittliche Leistungsausgaben für Corona-Patienten steigen um bis zu 50 Prozent pro Tag

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie bei den Versicherten der privaten Krankenversicherer aus? Die Ergo-Tochter DKV hat die ihr bekannten Informationen der Voll- und Ergänzungsversicherten mit einer Covid-19-Infektion ausgewertet. Ein Ergebnis: Die durchschnittlichen Leistungsausgaben pro Tag haben sich nach der Erkrankung in Summe um mehr als 50 Prozent erhöht.

So treffe eine Corona-Erkrankung nach Angaben der DKV nicht nur Personen mit Vorerkrankungen, sondern auch Menschen mit einer guten gesundheitlichen Konstitution: rund 15 Prozent der stationär behandelten Covid-19 Erkrankten im DKV Vollversichertenbestand haben seit 2018 bis zu ihrer Infektion keine Leistungen eingereicht, heißt es in einer Mitteilung.

„Unsere Auswertung zeigt: Patienten sind noch lange nicht gesund, nur, weil sie als nicht mehr infektiös gelten. Eine Covid-19 Infektion belastet die Gesundheit weit über die direkte Erkrankung hinaus. Die Folgewirkungen einer solchen Infektion sind demnach alles andere als nur ein gesundheitlicher Bagatellschaden.“

Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV

Der Anteil der Personen, die stationär behandelt wurden und einen vermeintlich schweren Verlauf haben, steigt erwartungsgemäß mit zunehmendem Alter deutlich an. Allerdings zeigt ein Blick auf die Altersverteilung der Covid-19 Fälle seit Beginn der zweiten Welle sehr deutlich: Vor allem bei den unter 20-Jährigen sind seit Oktober verhältnismäßig viele Neuinfektionen hinzugekommen. Jüngere Patienten bleiben im Schnitt sechs bis acht Tage im Krankenhaus, bei über 70-Jährigen sind es dagegen zwölf bis 13 Tage.

Bei den Vorerkrankungen von stationär behandelten Patienten treten Herzerkrankungen und Bluthochdruck besonders häufig auf, auch Personen mit Atemwegserkrankungen sind überproportional häufig vertreten, heißt es bei der DKV weiter. Bei mehr als der Hälfte der Erkrankten wurden zudem Störungen des Fettstoffwechsels, eine Fettleber oder eine erhöhte Harnsäure im Vorfeld oder während der Behandlung diagnostiziert.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Versicherte der DKV und anderer PKV-Unternehmen, die bisher keine Rechnungen eingereicht hatten, waren deshalb eben auch noch lange nicht gesund.

    Sie wurden vielleicht nur nicht gründlich genug untersucht, waren vielleicht gar nicht beim Arzt, oder haben Bagetellrechnungen selbst gezahlt, im Hinblick auf die bei Nichteinreichung versprochene Beitragsrückerstattung. Sie waren nur aus Sicht der Leistungsabteilung gesund, nur scheinbar.

    Wenn nun eine teure Corona-Infektion eintritt, werden auch diese unerkannten Erkrankungen nebenbei diagnostiziert und ab nun ggf. auch behandelt.

    Auch fällt der Anreiz zur Nichteinreichung von Rechnungen weg, wenn wegen der teuren Corona-Kosten ohnehin zunächst kein Anspruch mehr auf Beitragsrückerstattung wegen Leistungsfreiheit mehr besteht.

    Dazu mag kommen, dass nach dem Erleben einer Corona-Infektion viele „gesundheitsbewusster“, vorsichtiger und anspruchsvoller werden, also häufiger als bisher zum Arzt gehen, ohne objektiv eigentlich mehr Erkrankungen zu haben.

    Statistisch merkt die PKV dann bei ehemals Corona-Patienten bereits aus allen diesen Gründen eine Zunahme erstatteter Behandlungen und vermehrte Diagnosen gegenüber vorher. Indes heißt das noch lange nicht, dass diese vermehrt diagnostizierten Erkrankungen überhaupt eine medizinische Folge der Infektion sind, und nicht einmal, dass sie unerkannt nicht vorher auch schon ebenso bestanden hätten.

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