Nach geplatzter Übernahme: Condor fordert Schadenersatz in Millionenhöhe

Quelle: Bild von Waldemar Zielinski auf Pixabay

Die deutsche Fluggesellschaft verlangt wegen der abgeblasenen Übernahme durch die polnische Airline LOT nun einen Schadenersatz von der polnischen Luftverkehrsholding PGL. Medienberichten zufolge hat die Airline eine Klage über knapp 56 Mio. Euro eingereicht. PGL lehnt die Forderung ab.

Im Kern des Streites geht es um einen im vergangenen Januar abgeschlossener Kaufvertrag zwischen der damals insolventen Condor und der LOT-Mutter PGL, die als neuer Investor einsteigen wollte. Im Rahmen der Kauffinanzierung hatte ein Konsortium der Banken Pekao, PKO und des Versicherers PZU einen hohen Millionenbetrag zur Verfügung gestellt.

Condor stand zuvor nach der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook zum Verkauf und wurde in der Zwischenzeit vom Bund sowie dem Land Hessen mit einem Überbrückungskredit über Wasser gehalten.

LOT war einst selbst ein komplexer Fall. 2013 stand die Fluggesellschaft kurz vor der Pleite. Jahr um Jahr flog sie Verluste ein, zehn Vorstandschefs verschliss sie binnen 13 Jahren. Immer wieder war ein Ausverkauf im Gespräch – unter anderem an die Lufthansa. Am Ende mussten Polens Steuerzahler das Unternehmen retten – die LOT wurde komplett verstaatlicht. Im April 2020 trat die polnische Fluggesellschaft jedoch von dem Kauf zurück, nachdem sie wegen der Corona-Krise erneut in Bedrängnis geraten war.

Autor: VW-Redaktion

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