Wirtschaftseinbruch durch Corona: Volkswirte senken den Daumen, Allianz sieht schwarz

Daumen runter für die Wirtschaft. Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Das klingt alarmierend. Die Allianz-Gruppe rechnet bei der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr mit einem Minus von sechs Prozent. Im folgenden Jahr soll es eine 3,5 prozentige Steigerung geben, was den Verlust folglich nicht ausgleicht. Die Folgen für das eigene Geschäft hält die Branche für tragbar, wie die Versicherer kürzlich erklärten. Auch der Zukunftsforscher Matthias Horx will nicht nur schwarz malen.

Die Volkswirte der Allianz sind nicht alleine mit ihren düsteren Zukunftsgemälden. „Der konjunkturelle Aufschwung dürfte bis zum Frühjahr weitgehend zum Erliegen kommen“, zitiert der Merkur die Chefvolkswirtin der staatlichen Bankengruppe KfW, Fritzi-Köhler Geib. Die Arbeitslosigkeit werde in den kommenden Monaten stagnieren oder – wenn es schlecht läuft – deutlich zunehmen“, erklärt sie.

Die Deutsche Bank rechnet mit einem Wirtschaftseinbruch um 5,5 Prozent in diesem und einem Wachstum um 4,5 Prozent im kommenden Jahr, ist also etwas optimistischer als die Allianz.

In einer kürzlich bei VWheute erschienenen Geschichte zu den Folgen einer zweiten Welle zeigte sich die Allianz – und viele weitere Versicherer – optimistisch, dass sie selbst die Krise gut überstehen werden und den Kunden helfen können. „Erst recht in Krisenzeiten wollen wir für unsere Kunden da sein – digital und persönlich“, schreibt die Allianz. Die Situation werde beobachtet, um „rechtzeitig die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen im Sinne der Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unserer Geschäftstätigkeit zu treffen.“

Wird schon werden

Die Branche ist für ihr eigenes Gelingen offenbar weitaus optimistischer als für die Wirtschaft insgesamt. Aber natürlich wissen auch die Versicherer, dass sich eine schlechte Wirtschaftslage auf längere Sicht auf ihr Geschäft niederschlagen wird, speziell im Bereich der Altersvorsorge.

Wie lange die Krise anhalten wird, weiß niemand. Dass sie niemals vorbei und die Sicht der Menschen auf die Welt nachhaltig verändern wird, glaubt  der Publizist und Trendforscher Matthias Horx, wie er bei seinem Vortrag auf der DKM erklärte.

Eine Krise wie diese würde immer zu Innovationsschüben führen und dadurch werde die Welt verändert. Die Versicherungsindustrie wird von der Disruption nicht so betroffen sein wie die Luftfahrt- und Fleischindustrie, vermutet er.  

Insgesamt empfiehlt er allen Unternehmen, Privatleute und Vermittlern, die Krise anzunehmen und mitzugestalten. Ein „warten auf den Vorkrisenzustand“ werde nur zu Stagnation führen.

VW-Redaktion

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