KPMG: Banken und Versicherer sind trotz Corona positiv eingestellt
Wie blicken die Entscheider in den Führungsetagen in Zeiten von Corona auf die Zukunft ihres Unternehmens? Die Wirtschaftsprüfer von KPMG haben sich bei 601 Managern umgehört. Ein Ergebnis: Vor allem Banken und Versicherer blicken positiv in die Zukunft.
Dabei blicken die befragten Entscheider aber nicht nur auf die Folgen und Auswirkungen der Pandemie. Wichtig sei demnach auch, welche Herausforderungen diese Sektoren zu bewältigen haben und wie gut sie bisher Trends wie der Digitalisierung oder den sich verändernden Kundenbedürfnissen umgehen können.
„Viele deutsche Unternehmen haben den Handlungsbedarf erkannt: Sie müssen ihre Anpassungsfähigkeit verbessern.“
Mattias Schmelzer, KPMG-Vorstand
Laut aktuellem „Future Readiness Index 2020“ sind demnach vor allem drei Themen wichtig: So gaben 84 Prozent der befragten Entscheider an, dass flexible Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitmodelle infolge der Corona-Pandemie vorrangig behandelt werden. 71 Prozent wollen ihr Personal anpassen und Wissen bündeln. Weitere 68 Prozent legen wiederum Wert auf die Digitalisierung ihrer Vertriebskanäle und der Kundenkommunikation.
„Ein Großteil der Mittelständler erweist sich auch in der aktuellen Krise als sehr robust, insbesondere in Deutschland. Diese Tatsache, darf aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in ihrem Schatten in Europa zahlreiche Zombie-Unternehmen gibt – auch schon vor der Covid-19-Pandemie.“
Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes für die DACH-Region
Deutlich gravierender sind die Folgen der Pandemie allerdings für die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Insbesondere in Frankreich und Italien geht Corona den KMU an die Substanz: Ihnen fehlen aktuell Finanzmittel in Höhe von schätzungsweise insgesamt rund 100 Mrd. Euro, heißt es in einer aktuellen Analyse des Kreditversicherers Euler Hermes. Auch in Deutschland fehlen KMU rund drei Mrd. Euro an Finanzmitteln zu einer ausreichenden Rekapitalisierung.
Und dennoch: Angesichts der fehlenden 70 Mrd. Euro in Italien und etwa 29 Mrd. Euro in Frankreich stehen die hiesigen Mittelständler allerdings weitaus besser da, heißt es weiter. „Das ist mittelfristig eine denkbar schlechte Kombination für die Zahlungsfähigkeit dieser Unternehmen. Insbesondere in Italien und Frankreich spitzt sich die Lage durch Covid-19 zunehmend zu, auch wenn die zahlreichen Konjunkturpakete zumindest eine kurzfristige Liquiditätskrise vermieden haben. Der deutsche Mittelstand hat sich abermals als relativ robust erwiesen und ist im Vergleich zu seinen europäischen Pendants bisher relativ gut durch die Krise gekommen“, konstatiert Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Autor: VW-Redaktion