Rechtsschutz: Mehr Fälle an allen Fronten wegen Corona

Ein schwieriger Fall in der bAV-Rechtsprechung. Bild von Anemone123 auf Pixabay.
Vielleicht ist keine Versicherung andere ein so guter Indikator für Veränderungen wie die Rechtschutz. Die derzeitige Corona-Krise wirbelt das Leben durcheinander und verunsichert viele Menschen, was sich in der Rechtsschutzversicherung widerspeigelt. R+V zeigt Beispiele.
„Corona führt zu einem erheblich größeren Bedarf an rechtlicher Beratung“, sagt René Wagefeld von der R+V Versicherung. Der Rechtsschutz-Experte berichtet, dass die Kunden derzeit besonders viele Fragen zum Reiserecht haben: „Beim Vertragsrechtsschutz beobachten wir einen Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“ Wiederkehrende Fragen drehen sich um Flugkostenerstattungen und Rückholungen aus Risikogebieten.
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Die Pandemie führt in vielen Alltagssituationen zu neuen Regeln und Fragen. Wagefeld nennt beispielsweise die Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen: „Viele besorgte Angehörige wollen das nicht widerspruchslos hinnehmen und erkundigen sich, ob Infektionsschutz wirklich vor Besuchsrecht geht.“
Auch bei den Anfragen zum Arbeitsrecht beobachtet der Versicherungsexperte einen Anstieg: „Hier geht es beispielsweise darum, ob der Arbeitgeber seine Angestellten einfach freistellen darf – und ob sie Gehaltskürzungen hinnehmen müssen.“ Wagefeld rechnet damit, dass die Nachfrage auf diesem Gebiet in den nächsten Monaten noch erheblich wachsen wird.
„Viele Menschen machen sich bereits heute Sorgen um ihren Job. Sollte es zu einer Insolvenzwelle und in der Folge zu Kündigungen kommen, benötigen mehr Arbeitnehmer juristischen Beistand und nehmen ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch“, glaubt der Experte.
Autor: VW-Redaktion