Reiseveranstalter warnen vor gemeinsamem Versicherungsfonds

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Die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook hat im letzten Jahr hohe Wellen geschlagen. Als Reaktion auf die Insolvenz will die Bundesregierung Reisende künftig mit einem Fonds gegen mögliche Insolvenzen in der Reisebranche absichern. Nun gibt es Widerstand aus der Tourismusbranche selbst – auch wegen Corona.

„Die Pläne alarmieren uns außerordentlich“, wird Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands Deutschland (IHA) in der Welt zitiert. So könnte schon ein kleines Wellness-Pauschalangebot plötzlich 30 Euro teurer werden, warnt der Verbandsvertreter. Die Kosten für einen solchen Fonds wolle die Hotelbranche jedenfalls nicht mitfinanzieren.

Dabei sorgt sich die Branche vor allem um die kleineren Anbieter: „Ein pauschaler Beitrag pro Kunde für den Fonds trifft grundlos vor allem die kleinen Reiseveranstalter, die ihr Insolvenzrisiko bisher ohne Probleme absichern können“, klagt Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV).

Das federführende Bundesjustizministerium zeigt sich laut Bericht jedoch unbeeindruckt: „Die Details der Neuregelung arbeitet das Bundesjustizministerium gerade aus und stimmt diese innerhalb der Bundesregierung ab“, wird eine Sprecherin zitiert.

Nach dem Willen der Politik sollen die Verbraucher darauf vertrauen dürfen, dass die Rückerstattung ihrer Vorauszahlungen und ihr Rücktransport gewährleistet sind, heißt es. Allerdings sollen die aktuellen Marktbedingungen wegen der Corona-Pandemie ebenso berücksichtigt werden.

Quelle: Statista

Die deutschen Beherbergungsbetriebe verbuchten im ersten Halbjahr 2020 rund 117,5 Millionen Übernachtungen – ein Rückgang von 47,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Davon kamen 101,8 Millionen Gäste aus dem Inland (minus 44,2 Prozent). Die Zahl der ausländischen Gäste ging nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im gleichen Zeitraum um 60,5 Prozent zurück.

Autor: VW-Redaktion