Makler warnen vor wachsendem Bürokratieaufwand
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Versicherungsmakler sehen sich einer zunehmenden Regulierungswelle gegenüber und fürchten, dass die Bürokratie künftig weiter zunimmt. Das zeigt eine aktuelle Befragung der Bundesarbeitsgemeinschaft für Versicherungsmakler (BFV) in Kooperation mit dem Magazin AssCompact. Über drei Viertel der befragten Makler rechnen damit, dass die regulatorischen Anforderungen verschärft werden und die Arbeitsbelastung steigt. Entlastung erwarten sie vor allem durch digitale Prozesse und eine stärkere Unterstützung seitens der Versicherer.
Zum Jahresende steigt in vielen Maklerbüros der Arbeitsdruck: Neben der Beratung und Betreuung von Kunden wächst auch der Aufwand für Verwaltung und Dokumentation. Laut der BFV-Studie gehen 82,1 Prozent der Makler davon aus, dass die Regulierungsdichte in Zukunft zunimmt. Nur 1,2 Prozent erwarten eine Entlastung. 9,7 Prozent gehen von einem gleichbleibenden Niveau aus. Besonders pessimistisch zeigen sich Jüngere unter 50 Jahren: 86,6 Prozent rechnen mit verschärften Auflagen – kein einziger in dieser Altersgruppe glaubt an weniger Regulierung.
Viele Makler hoffen auf digitale Technologien, um den administrativen Aufwand zu verringern. Rund 60 Prozent schätzen das Potenzial digitaler Lösungen als „sehr hoch“ oder „eher hoch“ ein. Bei den unter 50-Jährigen sind es 77,7 Prozent. Unter den älteren Maklern über 50 liegt der Anteil bei 55,2 Prozent. Lediglich 10,8 Prozent halten den Nutzen der Digitalisierung für gering, während ein Viertel der Befragten neutral bleibt.
Auch von Versicherern und Produktpartnern erwarten die Makler mehr Unterstützung. 81,8 Prozent fordern einfachere Verwaltungsprozesse, bei den Jüngeren sind es 85,7 Prozent. 78,6 Prozent wünschen sich Hilfe bei der Reduzierung von Haftungsrisiken, 76,6 Prozent sehen Bedarf bei besseren digitalen Dokumentationstools. Weitere Anliegen sind verbesserte Beratungshilfen (63 Prozent), Schulungen zu regulatorischen Änderungen (57,3 Prozent) sowie Unterstützung bei ESG-Umsetzungen (49,2 Prozent).
Die Studie zeigt zudem, dass Makler Regulierung nicht grundsätzlich ablehnen. Viele erkennen deren Nutzen etwa bei der Kundenaufklärung (71,9 Prozent) oder in der Weiterbildung (66,9 Prozent). Andere Vorschriften hingegen gelten als bürokratisch und wenig kundenrelevant. Nur 22,5 Prozent sehen in der DSGVO einen Mehrwert für den Verbraucher, 12 Prozent in der Nachhaltigkeitspräferenzabfrage und 10,8 Prozent in ESG-Anpassungen. Über 90 Prozent bewerten die Dokumentationspflichten nach IDD oder MiFID II als sehr oder eher aufwendig.
Autor: VW-Redaktion
