Mann vergiftet Pausenbrote und muss Schadenersatz in Millionenhöhe leisten

Millionenstrafe wegen Giftanschlag auf Kollegen. Bild von Arek Socha auf Pixabay

Besudelte Vesper klingt wie ein Witz aus dem fliegenden Klassenzimmer, der vorliegende Fall ist aber eher mit dem Giftanschlag auf der Purple Wedding in Game of Thrones zu vergleichen. Ein 59-Jähriger hatte in seinem Betrieb über Jahre Speisen seiner Kollegen mit giftigen Substanzen versetzt, mit verkrüppelnden und tödlichen Folgen. Jetzt muss er Schadenersatz in Millionenhöhe leisten.

Der Täter hatte über Jahre Brote und Getränke der Kollegen einer Firma in der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock (NRW) mit Quecksilber und anderen giftigen Substanzen versetzt, wie Videoaufnahmen im Strafprozess bewiesen. Er selbst bestritt die Tat bis zuletzt.

Berufung möglich

Der 59-jährige muss Schmerzensgeld in Höhe von mindestens einer Million Euro zahlen, berichtet das Westfalen-Blatt. Über die Hälfte, 580.000 Euro, gehen an die Angehörigen eines 26-jährigen, der an den Folgen der Vergiftungen verstarb, nachdem er jahrelang im Wachkoma lag.

Ein weiterer Kollege erhält eine halbe Million Euro, er hatte eine Niere verloren, nachdem der Täter wiederholt Quecksilber und andere Stoffe zur Anwendung gebracht hatte. Sein Körper ist so vergiftet, dass selbst eine Transplantation sein Leben nicht verbessern würde, schreibt die Zeitung. Der Täter muss zudem für bereits entstandene und zukünftige Schäden wegen Verdienstausfall aufkommen, bisher 4.000 Euro.

Das Arbeitsgericht Bielefeld ist mit der  Summer über die Forderungen der Opferanwälte hinausgegangen, der Anwalt des Verurteilten will nun mit seinem Mandaten beraten, ob er in Berufung gehen wird.

Es wird wohl ein Urteil ohne viel Wert bleiben, im Strafprozess erhielt der Angeklagte die Höchststrafe sowie anschließende Sicherungsverwahrung und wird voraussichtlich auch bei Verkauf seiner Vermögenswerte nicht in der Lage sein, die Summe aufzubringen.

Autor: VW-Redaktion

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