Nachhaltigkeit: Zurich sieht sich in der Pflicht, neue Impulse in den Markt zu tragen

Free-Photos auf Pixabay

Trotz der Corona-Pandemie bewegt das Thema Nachhaltigkeit die Menschen gerade beim Thema Ernährung und Energieverbrauch. Damit auch mehr Geld in nachhaltige Anlagen fließt und der Umbau der Finanzwirtschaft zu verantwortlicherem Handeln funktioniert, plant die Europäische Union entsprechende Regelungen für Sparer.

Die deutsche Versicherungswirtschaft setzt bei ihren Kapitalanlageentscheidungen bereits vermehrt auf die Einhaltung der ESG-Kriterien. ESG steht für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance).

Dahinter stehen Einzelkriterien, die bei einer Investitionsentscheidung berücksichtigt werden können. Auch wir bei Zurich lassen in der Auswahl von Aktien, Anleihen und anderen Finanzinstrumenten ökologische, soziale und unternehmensethische Aspekte miteinfließen.

Ziel ist es, neben den gängigen Kapitalanlagekriterien – Qualität, Rendite, Risiko und Liquidität – stets die drei Aspekte Umwelt, soziales Verhalten und eine faire, ethische Unternehmensführung in die Investitionsentscheidungen und unser Handeln einzubeziehen. Bei Zurich geschieht das bereits seit 2012. Als großer, langfristig ausgerichteter institutioneller Investor und Versicherer sind wir dafür verantwortlich, starke Nachhaltigkeitsimpulse in den Markt zu tragen.

Einhaltung der ESG-Kriterien mit dem Drei-Säulen-Ansatz

Um die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien sicherzustellen, verfolgen wir einen Drei-Säulen-Ansatz. Die erste Säule ist die Integration von ESG Kriterien in der Kapitalanlage, die zweite Säule stellt das sogenannte „Impact Investing“ dar und mit „Advancing Together“ suchen wir den aktiven Dialog mit allen Marktteilnehmern wie z.B. den großen Fondsgesellschaften aber auch wissenschaftlichen und gesetzgebenden Institutionen, um gemeinsam verantwortungsbewusste Investitionspraktiken voranzubringen und mehr für unsere Welt und damit künftige Generationen zu erreichen.

Hintergrund: Der Drei-Säulen-Ansatz der Zurich Deutschland

Die ESG Integration beinhaltet die Bewertung von ESG-Themen in der Analyse und Recherche der einzelnen Emittenten sowie die fortlaufende Weiterbildung der Mitarbeitenden zu diesem Themenkomplex. Im Rahmen der Investitionsüberlegungen sammelt und verarbeitet der Versicherer ESG-bezogene Informationen von verschiedenen Datenlieferanten wie zum Beispiel ESG-Ratings, Scores oder den „Climate Transition Score“, der Unternehmen nach ihrer Gefährdung durch das Risiko des Klimawandels einstuft. Zurich ist es wichtig sich aktiv zu beteiligen, indem das Unternehmen Stimmrechte ausübt und mit dem Management der investierten Unternehmen zusammenarbeitet, um ESG-Fragen anzusprechen; notfalls auch gegen die Unternehmensstrategie stimmt, wenn ESG-bezogene Bedenken bestehen.

Beim Impact Investing geht es um spezifische Investments, die das Ziel verfolgen Umweltrisiken zu vermindern und die Widerstandsfähigkeit einzelner Gemeinschaften, bspw. gegen Naturkatastrophen, zu erhöhen. Das Besondere hierbei ist, dass sich die positiven Auswirkungen unserer Investments auf die Gesellschaft, u.a. durch eine verringerten CO2-Ausstoß, direkt messen lassen. Zu den Investitionen, bei denen die Auswirkungen direkt messbar sind zählen beispielsweise Green Bonds, welche die Erzeugung erneuerbarer Energien, oder die Prävention von Luft und Wasserverschmutzung finanzieren, Infrastrukturinvestitionen in Wind- und Solarparks oder Private Equity Investments.

Bei Advancing Together geht es um die Zusammenarbeit mit anderen Marktteilnehmern. Denn nur wenn die ESG-Integration und die Ausführung von nachhaltigen Investmentstrategien wirklich zum Mainstream wird, können wir einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf die Gesellschaft nehmen. Es ist unabdingbar mit der gesamten Branche zusammenzuarbeiten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel, sowie den Zugang zu Gesundheit und Bildung zu bewältigen und nachhaltige Investmentstrategien weiterzuentwickeln.

ESG-konforme Produkte auf dem Markt

Das Engagement von Zurich hört bei der Kapitalanlage nicht auf. Denn immer mehr Bundesbürger streben eine nachhaltige Altersvorsorge an. Laut einer Zurich Studie ist knapp die Hälfte (49 Prozent) der Deutschen bereit, bei zukünftigen Geldanlagen Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Diesen Kunden bieten wir ESG-konforme Investmentfonds im Rahmen der fondsgebundenen Rentenversicherung mit freier und gemanagter Fondsanlage an. Insgesamt stehen vier nachhaltig gemanagte Depotmodelle zur Auswahl: Depotmodell Einkommen ESG, Balance ESG, Wachstum ESG und Dynamik ESG.

Diese Portfolios unterscheiden sich in der Höhe ihrer maximalen Aktienquote. Zudem sind je nach Vertriebsweg bis zu sechs ESG-Einzelfonds in der individuellen Fondsauswahl wählbar. Die nachhaltigen Fonds im Einzelnen und die Depotmodelle auf Gesamtportfolioebene verfolgen grundsätzlich das Ziel der stetigen Ertragsentwicklung. Gleichzeitig wird jedoch bei Investmententscheidungen auf Nachhaltigkeitskriterien geachtet.

So ist es möglich, auf die Sicherheit einer Rentenversicherung zu bauen, Renditechancen der Kapitalmärkte zu nutzen und etwas für die Umwelt und Gesellschaft zu tun. Wichtiger Aspekt: Nachhaltigkeit kostet keine Rendite. Und: Die zugrundeliegenden Fonds und die Zusammensetzung werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Die gemanagten Depotmodelle zeigen bereits seit 1995, dass sie für unsere Kunden echte Mehrwerte bieten. Auch in der aktuell herausfordernden Corona-Krise schlagen sich diese Modelle übrigens sehr gut. Damit haben Zurich Kunden vielfältige und nachhaltige Investmentmöglichkeiten für ihre Altersvorsorgeprodukte. Gleichzeitig kann mit der Investition Einfluss auf die Unternehmen genommen werden. Unternehmen, die Nachhaltigkeitsaspekte in besonders hohem Maße berücksichtigen, werden gefördert.

Aus unserer Erfahrung in der täglichen Implementierung ist es uns wichtig, dass dieses Konzept im wahrsten Sinne des Wortes „nachhaltig“ umgesetzt wird. Konkret bedeutet dies, dass nicht nur in einzelnen Abteilungen, sondern auch im gesamten Unternehmen eine nachhaltige Strategie von den Mitarbeitern und weiteren Stakeholdern gelebt und weiterentwickelt werden sollte. Untermauert werden sollte dies durch konkrete und branchenspezifische Aktions- und Implementierungsziele, deren Erfolg nachgehalten und in den Geschäftsberichten angezeigt wird.

So minimiert Zurich als Unternehmen bereits seit geraumer Zeit den ökologischen Einfluss durch eine signifikante Reduzierung der eigenen CO2-Emissionen und der Nutzung von erneuerbaren Energien. Im Kapitalanlagemanagement hat Zurich sich als einer der ersten institutionellen Investoren dem Ziel verschrieben, dass gesamte Portfolio bis 2050 klimaneutral aufzustellen und damit ein wichtiges, generationsübergreifendes Signal gesetzt.

Autor: Michael Leinwand, Chief Investment Officer der Zurich Gruppe Deutschland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

13 − drei =