Versicherungskaufmann betrügt LV-Kunden und offenbart Sicherheitslücke bei Versicherer

Bei einem offenbar kriminellen "Versicherungskaufmann" klappten die Handschellen zu. Bild von luctheo auf Pixabay

Gelegenheit macht Diebe – und Versicherungsbetrüger. Ein Bielefelder Versicherungskaufmann soll sich an Kundengeldern bereichert haben und steht aktuell vor Gericht. Er soll ruhende und offenbar vergessene Lebensversicherungen ohne Wissen und Zustimmung der Betroffenen aufgelöst und die Rückkaufwerte an sich selbst überwiesen haben. Er nutzte dafür nicht nur den eigenen Kundenstamm, was einen Versicherer in Erklärungsnöte bringen dürfte.

In 42 Fällen wird dem Versicherungskaufmann von der Staatsanwaltschaft Betrug vorgeworfen. Sowohl die Anträge auf Auflösung der Versicherungen als auch die beigefügten Kundenvollmachten soll der 47-Jährige gefälscht haben. Im Zeitraum von Juni 2015 bis Oktober 2017 soll ein Schaden von rund 102.000 Euro entstanden sein, meldet das Westfalen-Blatt.

Sicherungslücken bei Versicherer?

Problematisch ist, dass der Angeklagte neben inaktiven Lebensversicherungen aus seinem Kundenstamm auch ruhende Verträge aus dem Gesamtbestand einer der größten deutschen Assekuranzen aufgelöst hat. Wie er an diese Daten gekommen ist, bleibt bisher ebenso nebulös wie der Verbleib des Geldes. Die Ermittler glauben, dass der Versicherungskaufmann einen bislang unbekannten Komplizen hatte.

Bisher war der Angeklagte vor Gericht eher schmallippig, doch ohne volles Geständnis droht ein langwieriger Prozess, glauben Beobachter. Der Anwalt des Angeklagten, der die 19 Taten in seinem eigenen Kundenstamm einräumt, möchte eine Bewährungsstrafe erreichen, der Staatsanwalt sieht das nicht als „Selbstläufer“.

Autor: VW-Redaktion

2 Kommentare

  • Warum macht das ein Versicherungskaufmann?
    Für mir ist das BaFin und auch die Versicherungsgesellschaften. mit schuld , die haben uns die LV Provisionen gekürzt und gleichzeitig uns eine 60 Monate Haftzeit (Stornohaftung) und Pro Rata Zahlung der Provisionen gemacht. Der Straftäter wird wohl damit nicht mehr seinen Lebensunterhalt
    bestreiten können. jetzt ist er der dumme obwohl das ganze andere eingebrockt haben.
    Vermittler. gehen in die Insolvenz verlieren Hab und Gut .
    wäre ich staatsanwalt würde ich das. gesamte BaFin und. einige Vorstände der Versicherungswirtschaft sechzig Monate einsperren. Danach wuerde keiner mehr der Vermittler in Notlage geraten.

  • Jeffrey Salaris

    Hallo Herr Leicht,
    Ich denke nicht, dass all das, was Sie beschreiben, Betrug am Kunden rechtfertigt. „Jetzt ist er der dumme obwohl ihm das andere eingebrockt haben“. Die Straftat hat er ja wohl selbst begangen. Wenn Sie das jetzt für angemessen halten, dann frage ich mich ernsthaft, wie weit es mit ihren Wertevorstellungen her ist.

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