Zinstief hilft Deutschland beim Schuldenabbau
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Der Allianz-Konzern ist fest davon überzeugt, dass Deutschland seinen durch die Corona-Krise anschwellenden Schuldenberg in absehbarer Zeit wieder auf eine tragfähige Größe reduzieren kann. Hauptsächlich dank extrem niedriger Zinsen. Der Leitzins im Euroraum liegt seit mittlerweile gut vier Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent – und bislang hat die Europäische Zentralbank (EZB) keine Zinswende angedeutet.

„Wer sich billigst refinanzieren oder – bei negativen Zinsen – gar mit neuen Schulden alte Schulden teilweise tilgen kann, braucht das Abtragen des Schuldenbergs wenig zu fürchten“, schreibt Allianz-Volkswirt Hans-Jörg Naumer.

Sogar bei einer recht niedrigen Inflation von durchschnittlich einem Prozent bestehen Naumers Berechnungen zufolge gute Chancen, dass die Schuldenquote – also das Verhältnis der Schulden zur gesamten nominalen Wirtschaftsleistung – von Europas größter Volkswirtschaft 2036 wieder die Marke von 60 Prozent unterschreitet. Diese ist in den europäischen Verträgen von Maastricht als Höchstwert vereinbart.

Im vergangenen Jahr hatte Deutschland nach Angaben der Bundesbank erstmals seit 2002 wieder die 60-Prozent-Marke unterschritten. Dank sprudelnder Steuereinnahmen und niedriger Zinsen wurde Deutschlands Schuldenberg 2019 wieder etwas kleiner: Die Staatsschuld verringerte sich um 16 Mrd. Euro auf 2,053 Billionen Euro. Die deutsche Schuldenquote sank zum siebten Mal in Folge, binnen Jahresfrist von 61,9 Prozent auf 59,8 Prozent. 2012 waren es noch 81,1 Prozent.

Autor: VW-Redaktion