Klage von Versicherer gefährdet Amazons Geschäftsmodell
Der amerikanische Versicherungsriese wird die Versicherungswelt übernehmen. Das galt vor nicht allzu langer Zeit als Allgemeingut, doch die Übernahme mag und mag nicht stattfinden. Jetzt droht Amazon juristischer Ärger von einem Versicherer, der dazu führen könnte, dass Amazon sein Geschäftsmodell anpassen muss. Der Grund ist ein defekter Akku, der zu einem Brand führte.
Für amerikanische Verhältnisse ist die Klage monetär marginal, doch könnte ein Präzedenzfall beim Thema Drittanbieterhaftung geschaffen werden. Der Fall selbst ist unspektakulär: In einer Garage eines Mannes in Cottonwood (Minnesota) geriet ein Akku wohl wegen eines nicht passenden Ladegerätes in Brand, wie die österreichische Kronen Zeitung meldete, doch darum geht es nur vordergründig.
Wer haftet für was?
Das amerikanische Nachrichten- und Technikportal The Verge berichtet unter Berufung auf die Klage der Versicherung, dass Amazon den Akku im vergangenen April als Amazon‘s Choice-Produkt kennzeichnete. Das Label bezeichne „hoch bewertete, preisgünstige Produkte, die sofort lieferbar sind“, heißt es in der Klage. Zudem habe Amazon das zum Akku passende Ladegerät in den Produktinformationen auf seiner Website fälschlicherweise als kompatibel“ gekennzeichnet. Dem war nicht so, sodass dadurch letztlich der Brand entstand, wird argumentiert.
Die Versicherung verlangt 75.000 US-Dollar Schadenersatz wegen „unterlassener Warnung und Haftung“ von Amazon. Zwar stamme der Akku von einem Dritthändler, doch Amazon spiele eine „direkte Rolle“ bei Bewerbung, Verkauf und Vertrieb.
Die Klage könnte dabei helfen zu klären, wie viel Verantwortung die Plattform für Produkte von Dritthändlern trage. Das Unternehmen selbst sieht sich nur als Vermittler zwischen Kunden und Käufer.
Autor: VW-Redaktion