Aktuare warnen vor Blasenbildung bei Green Investments

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Deutsche Aktuarvereinigung e.V. (DAV) unterstützt die Pläne der Bundesregierung, das deutsche Finanzwesen zum weltweiten Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit (ESG) auszubauen. Allerdings warnen die Aktuare auch vor den Schattenseiten ungebremster Investitionen in Green Investments.

So stehe einer immer größer werdenden Nachfrage ein bisher sehr beschränktes Angebot an nachhaltigen Anlageformen gegenüber, was deren Chancen-Risiko-Profil zusehends verschlechtere. „Die Aufsicht wie die politischen Entscheidungsträger dürfen nicht zulassen, dass es zur Blasenbildung bei den green investments kommt“, skizziert der DAV-Vorsitzende Guido Bader das Problem.

Nach DAV-Analysen würde die Gefahr der Blasenbildung sogar noch verstärkt, wenn bei nachhaltigen Kapitalanlagen grundsätzlich geringere Risiken als bei konventionellen Investments unterstellt würden und daher für sie weniger Risikokapital vorzuhalten wäre. „Diese vielfach geäußerte politische Forderung widerspricht dem Solvency-II-Prinzip ’same risk, same capital‘, das sich in den vergangenen Jahren bewährt hat“, erläutert Bader.

Zudem sieht der Chefaktuar die Gefahr, dass aus einer Blasenbildung bei den Green Investments neue systemische Risiken erwachsen könnten. „Welche Ansteckungsgefahr systematische Risiken für die gesamte Finanzwirtschaft haben, erleben wir seit fast zehn Jahren hautnah durch die andauernde Tiefzinssituation“, betont Bader.

Autor: VW-Redaktion

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