LV1871-Vorstand Schröggenauer: „Grundrente löst Problem der Altersarmut nicht“

Hermann Schrögenauer. Quelle: LV1871

Vor wenigen Tagen hat sich die Bundesregierung auf die Einführung der Grundrente beschlossen. Allerdings stößt das Vorhaben auf Kritik – auch aus der Versicherungsbranche. Nach Ansicht von LV1871-Vorstand Hermann Schröggenauer wird das Problem der Altersarmut jedoch nicht gelöst.

„Die Grundrente hilft all jenen, die lange gearbeitet haben und jetzt immer noch zu wenig zum Leben haben – daher ist der Schritt richtig. Das Thema Altersvorsorge und die Lösung des Problems, dass das Umlageverfahren die steigende Rentnerzahl nicht mehr finanzieren kann, ist damit nicht mal im Ansatz gelöst und kann daher nur als Start in den Vorwahlkampf angesehen werden“, konstatiert der Versicherungsmanager.

„Für die Betroffenen bedeutet die Grundrente daher nur eine leichte Anpassung. Mit rund 1,3 Mrd. Euro ist sie am Ende ein Tropfen auf den heißen Stein. Rentenpolitik ist kein Wahlkampfgeplänkel, sondern muss nachhaltig durchdacht sein. Wer wirklich etwas verbessern will, muss das Renteneintrittsalter flexibel definieren, private Vorsorge fördern und Kinder in der steuerlichen Betrachtungsweise einbeziehen“, ergänzt Schröggenauer.

Mahnende Worte gibt es auch von der Deutschen Rentenversicherung. Demnach sei die Einführung der Grundrente für Geringverdiener zum 1. Januar 2021 nicht zu schaffen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf einen Brief der Arbeitsgruppe Personalvertretung der DRV an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD).

Demnach seien „mehrere tausend neue Stellen“ erforderlich, deren Besetzung den Kauf oder das Anmieten von neuen Büroräumen – überwiegend in Ballungsgebieten. Zudem müsse die technische Infrastruktur geschaffen werden: „Das ist nicht in wenigen Monaten umsetzbar“, warnt die DRV.

Autor: VW-Reaktion

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