Coronavirus und der Iran-USA-Konflikt dominieren die Münchener Sicherheitskonferenz

Quelle: Bild von CSU-Fraktion auf Pixabay

An diesem Wochenende wird der Bayerische Hof in München wieder zum Dreh- und Angelpunkt der globalen Wirtschafts- und Politprominenz. Rund 40 Staats- und Regierungschefs, 100 Minister sowie Wirtschaftsvertreter geben sich wieder ihr Stelldichein. Im Mittelpunkt sollen erneut aktuelle politische Krisen in aller Welt sowie zukünftige „sicherheitspolitische Herausforderungen“ stehen.

Bundesbürger fürchten sich vor internationalen Spannungen

Einmal mehr dürften die internationalen Krisenherde wie die Ukraine, Afghanistan, Syrien, der Jemen, Libyen und der Iran die Tagesordnung der Sicherheitskonferenz dominieren. Glaubt man dem jüngsten Sicherheitsreport 2020 des Centrums für Strategie und Höhere Führung, sorgen sich rund 58 Prozent der Bevölkerung darum, dass die Lage in Europa und der Welt immer unberechenbarer wird. 44 Prozent der rund 1.273 Befragen fürchten, dass Deutschland in militärische Konflikte hineingezogen werden könnte.

Zudem glaubt ein Viertel der Befragten, dass Deutschland in einen Krieg verwickelt werden könnte. Das ist im Vergleich zum Vorjahr mit einer Zunahme um zehn Prozentpunkte ein deutlicher Sprung nach oben. Dabei wird die Stabilität in der Welt nach Einschätzung der deutschen Bevölkerung vor allem durch das Verhalten bestimmter Staatschefs gefährdet – mehr noch als von militärischen Konflikten, Handelskriegen oder dem Klimawandel. Allerdings nimmt die Bevölkerung das Gefahrenpotenzial, das von militärischen Konflikten ausgeht, heute als höher wahr als in den vergangenen Jahren, heißt es im Report weiter.

Dabei werde laut Umfrage auch die Stabilität in der Welt vor allem durch das Verhalten bestimmter Staatschefs gefährdet – mehr noch als von militärischen Konflikten, Handelskriegen oder dem Klimawandel. Allerdings nimmt die Bevölkerung das Gefahrenpotenzial, das von militärischen Konflikten ausgeht, heute als höher wahr als in den vergangenen Jahren.

„Die Bundesbürger erkennen, dass Deutschland nicht mehr nur am Hindukusch verteidigt wird. Sie befürchten, dass kriegerische Konflikte uns auch direkt in Deutschland erreichen können“, erklärt Klaus Schweinsberg, der geschäftsführende Gesellschafter des Centrums für Strategie und Höhere Führung.

Der derzeit gefährlichste internationale Krisenherd ist aus Sicht der Bevölkerung der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran. 61 Prozent halten diesen Konflikt für so gefährlich, dass er auch die Sicherheit Deutschlands gefährden könnte.

Quelle: IfD-Allensbach

Gleichzeitig werden die USA und der Iran auch am häufigsten als jene Länder gesehen, von denen in den kommenden Jahren die größte Bedrohung für den Weltfrieden ausgeht. Zudem halten nur 21 Prozent der Befragten die USA für einen zuverlässigen Bündnispartner Deutschlands, 53 Prozent würden das ausdrücklich nicht sagen. 

Coronavirus rückt auf die Tagesordnung

Daneben dürften die Teilnehmer in diesem Jahr auch nicht am Coronavirus vorbeikommen. Vor dem Hintergrund der rasanten Ausbreitung der Lungenkrankheit wird auch der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in München erwartet. Bislang sind mehr als 60.300 Menschen (Stand: 13.02.2020, 10 Uhr) an dem Virus erkrankt.

In Deutschland gibt es bislang 16 Fälle. Rund 1.370 Menschen weltweit sind bisher an dem Coronavirus gestorben, die meisten davon ältere Personen oder Menschen mit schwachem Immunsystem und der Großteil davon in China. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hält eine Pandemie mittlerweile für möglich: „Es ist offen, ob es gelingen wird, die weltweite Ausbreitung des Covid-19-Erregers einzugrenzen“.

Quelle: Statista

„Who is who“ der Entscheidungsträger: Von Macron bis Zuckerberg

Insgesamt haben sich jedenfalls mehr als 500 „hochrangige internationale Entscheidungsträger“ für die Konferenz angekündigt – unter ihnen rund 40 Staats- und Regierungschefs und mehr als 100 Außen- und Verteidigungsminister. Erstmals haben bei der 56. Auflage der Konferenz der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und der kanadische Premierminister Justin Trudeau ihr Kommen zugesagt. Aus den USA reisen neben Außenminister Mike Pompeo, Verteidigungsminister Mark Esper und Energieminister Dan Brouillett sowie die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi und US-Senator Mitt Romney an.

Ebenfalls auf der Gästeliste stehen die Außenminister Chinas, Russlands und des Iran, Wang Yi, Sergej Lawrow und Mohammed Dschawad Sarif, sowie der türkische Verteidigungsminister, Hulusi Akar. Zu den angemeldeten Staats- und Regierungschefs zählen Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz, der niederländische Premier Mark Rutte und die Präsidenten Afghanistans und Litauens, Mohammad Ashraf Ghani und Gitanas Nauseda. Die NATO wird von Generalsekretär Jens Stoltenberg vertreten, unter den internationalen Wirtschaftsvertretern ist Facebook-Chef Mark Zuckerberg.

Autor: VW-Redaktion

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