Verbraucherschützer verklagen Lebensversicherer auf Millionen

Eine Hausverwalterin kann wegen eines versäumten Versicherungsschutzes gekündigt werden. Quelle: Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Die Lebensversicherung ist ein unerschöpflicher Geldtopf für Anwälte. Es wird gerne geklagt, weil die Schadensummen sind in der Regel stattlich sind. Nun hat ein Verbrauchermedium 16 Sammelklagen gegen drei Versicherungen eingebracht. Wie häufig ist der Stein des Anstoßes fehlende oder fehlerhafte Belehrung seitens des Unternehmens.

Diesmal hat es Versicherer in Österreich getroffen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 16 Sammelklagen gegen drei Versicherungen eingebracht. Die betroffenen Unternehmen sind FWU Life Insurance Austria (vormals Skandia Leben), die Nürnberger Versicherung Österreich AG sowie die Scottish Widows Limited (vormals Clerical Medical Investment Group Ltd), meldet Der Standard.

Das Problem ist in Österreich nicht neu. Der VKI hatte im Jahr 2017 einen Rahmenvergleich mit der Branche vereinbart, dem fast alle Versicherer folgten, außer den drei genannten Unternehmen. Der Großteil der Fälle „sei damit verglichen worden“. Die drein genannten Unternehmen blieben dem Vergleich fern, das könnte sich nun rächen.

„Wir gehen mit diesen Sammelklagen gegen jene Versicherer vor, die sich geweigert haben, die sachgerechte Branchenlösung umzusetzen. Damit lassen wir die betroffenen Konsumenten nicht im Regen stehen“, erklärt Thomas Hirmke, Leiter des Bereichs Recht im VKI.

Millionen stehen im Raum

Die Finanzierung und das Prozessrisiko hat der deutsche Prozessfinanzierer Roland übernommen. Die Verbraucher tragen „keinerlei Prozessrisiko“, erklärt der VKI.

Bei Erfolg der Klage steht den Verbrauchern das gesamte eingezahlte Kapital plus vier Prozent Zinsen zu. Die Klagen umfassen 851 Betroffene und 14 Mio. Euro Streitwert. 

Autor: VW-Redaktion

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