Schüren Vermittler bei Kunden künstlich Sorgen vor Altersarmut?

Armut - Bild von Leroy Skalstad auf Pixabay

Wenn die Realität Briefe schreibt, nutzt sie gerne den Namen Deutsche Rentenversicherung. In der Renteninformation bekommt der Bürger schwarz auf weiß, was er im Alter zu erwarten hat. Im Gegensatz zu vielen Versicherern fehlt auch nicht der Hinweis, dass die Kaufkraft des Euros beachtet werden muss. Der Branche und Vermittlern wird vorgeworfen, mit unseriösen Vergleichen die Rentenangst zu schüren.

Die Rente ist ein kompliziertes Ding. Die Altersbezüge vom Staat stiegen in den letzten Jahren, seit 1991 im Westen um jährlich 1,78 und im Osten um 5,07 Prozent, doch auch die Kaufkraft der Währung sank. Von 2001 bis 2010 beispielsweise um 1,36 Prozent, womit die Erhöhung der Rente oft nahezu ausgeglichen wurde, zumindest im Westen des Landes. Dementsprechend warnt die Behörde die Bezieher der Schreiben, dass die Höhe der Rente nichts über die spätere Kaufkraft aussage.

Die Rentenbehöre geht also an die Rentenfrage faktisch und zahlenbasiert heran. Die privaten Anbieter setzen dagegen auf das Schüren von Ängsten. Das sagt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in der SZ: “ Es ist nicht seriös, wenn Finanzberater unter Annahme von bestimmten Inflationsraten ihren Kunden vorrechnen, welche riesigen Versorgungslücken sie haben, ohne zu berücksichtigen, dass die Renten ja auch steigen.“

Armut immer größer

Neben der Debatten um die Rente ist jetzt herausgekommen, dass Reiche reicher und Arme ärmer werden. Die Ungleichheit hat laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung einen neuen Höchststand erreicht. Der Gini-Koeffizient, das gebräuchlichste Maß für Ungleichheit, habe Ende 2016 mit einem Wert von 0,297 um zwei Prozent höher gelegen als 2005. Im Vergleich zum Ende der 1990er-Jahre sei die Kennzahl sogar um rund 19 Prozent gestiegen, meldet die Tagesschau.

Der Gini-Koeffizient kann Werte von 0 bis 1 annehmen. Bei einem Wert von 0 besitzen alle gleichviel, während der Wert 1 für maximale Ungleichheit steht.

Trotz der über Jahre guten wirtschaftlichen Entwicklung wachse die Ungleichheit der Einkommen der Studie zufolge weiter. Die wachsende Ungleichheit liege vor allem an zwei Faktoren: „Hohe Einkommensgruppen hätten „von sprudelnden Kapital- und Unternehmenseinkommen profitiert“. Gleichzeitig seien die 40 Prozent der Haushalte mit den geringsten Einkommen zurückgefallen.“

Ob sich diese Entwicklung positiv auf die oben beschriebene Rentensituation auswirkt?

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Rainer Smieskol

    Hallo und guten Tag,

    wenn Herr Neuhauser von der Verbraucherzentrale, wie auch die DRV, faktisch und zahlenbasiert an die Sache herangeht, dann weiß keiner was er an Rente bekommt.
    Wenn dargestellt wird um welche Prozentsätze, 1,78 und 5,07, die Renten gestiegen sind, weiß keiner um wieviel € es hierbei geht.
    Das „jetzt herausgekommen“ ist, dass Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden, dann muß man den Finanzexperten selbst in Frage stellen.
    Und der Gini-Koeffizient, hallo was soll das denn, unseriöser gehts wohl nicht mehr.

    mfG Rainer Smieskol

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