„Ökosystem Gesundheit” – strategische Stoßrichtungen und operative WeichenstellungenSponsored Post
Von Dr. Christian Schareck, Senior Partner & Global Co-Head Insurance bei Roland Berger.
Aktuell lässt sich eine zunehmende Dynamik im gesamten deutschen Gesundheits- und Vorsorgebereich feststellen. Nicht zuletzt durch das zum 01.01.2024 in Kraft getretene Digitale Versorgungs-Gesetz (DVG), das für die gesetzlichen Versicherer die Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) und des e-Rezeptes vorschreibt, verstärkt sich auch für die PKV die Notwendigkeit, ihre Rolle als tragende Säule im deutschen Gesundheitswesen nachhaltig sicherzustellen.
Gesteigert sind in Zukunft reibungslose Beratungs- und Leistungsabwicklungen sowohl für die Leistungserbringer (Ärzte, Apotheker etc.) als auch die voll- und zusatzversicherten Kunden sicherzustellen.
In Zeiten steigender Leistungsausgaben aufgrund „medizinischer Inflation“ sowie größerem wettbewerblichen Druck und verändertem Kundenbedarf müssen dabei alle Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung im Rahmen eines „Ökosystems Gesundheit“ realisiert werden.
Strategisch rücken Konsolidierungen in der PKV in den Fokus, wie aktuell am Markt zu beobachtende Fusionsaktivitäten zeigen.
Geeignete Konsortien z.B. beim Leistungs- und Beschaffungsmanagement von Hilfsmitteln etc. bieten hohe Effizienzpotenziale.
Darüber hinaus nehmen Kooperationen zwischen PKV und GKV im notwendigen und wachsenden Markt der privat und vor allem betrieblich Zusatzversicherten eine zunehmend wichtige Rolle bei der komplementären gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung ein. Detailliert aufeinander abgestimmte Leistungen und Prozesse adressieren zahlreiche Potenziale.
Die Komplexität bei der optimalen Umsetzung der digitalen Versorgungswelten unter Einbezug aller Beteiligten ist hoch und steigt mit zunehmendem Ausbau kontinuierlich.
Erfolgreich werden diejenigen Unternehmen sein, die die individuelle Kundenzentrierung mit technischen Standardlösungen zielgerichtet verknüpfen. Dabei sind Entwicklungen außerhalb der eigenen Kernlandschaft zu berücksichtigen.
Ein Beispiel hierfür sind IT-Plattformen als die Standardlösung der stationären Apotheken in Deutschland für sämtliche Shop- und Mehrwertanwendungen – einschließlich nicht rezeptpflichtiger Medikationen und Telekonsilien. Solche Standardlösungen gilt es in die eigenen Leistungsanwendungen zu integrieren und individuell auszubauen.
Sicherlich stehen die Entwicklungen noch weitgehend am Anfang – den Versicherern wird in Zukunft idealerweise eine noch aktivere und orchestrierende Rolle in der patientennahen Versorgung zukommen. Die damit verbundenen Herausforderungen sind anzunehmen und die notwendigen Weichenstellungen jetzt vorzunehmen. Die Umsetzung erfordert dabei sicherlich eine Weitung des Blickes auf das gesamte zukünftige Ökosystem Gesundheit.