Banken entdecken Embedded Insurance für sich
Die Integration von Versicherungsprodukten in Wertschöpfungsprozesse von Drittanbietern ist zunehmend auf dem Vormarsch. Vor allem für Banken und Fintechs bieten sich durch integrierte Versicherungsprodukte Chancen auf starkes Umsatzwachstum, so eine aktuelle Studie von Chubb. Auch das Insurtech hepster zeigt sich in einer eigenen Studie in seinem Geschäftsmodell bestätigt.
Im Rahmen der Studie „Banks and the Digital Wallet Race – The Embedded Insurance Strategy“ hat der US-Versicherer Chubb weltweit 2.000 Konsumenten sowie 200 leitende Angestellte von Banken und Finanzdienstleistern befragt. Das Ergebnis: Viele Kunden gaben an, dass sie gegen Risiken wie Unfall, Krankheit und Todesfall gut versichert seien. Lücken gebe es allerdings in drei anderen Bereichen, wie das Finanzmagazin Payment & Banking unter Berufung auf die Studie berichtet. Dazu zählen vor allem:
- Betrug: Nur etwa ein Viertel der Befragten sehe sich demnach ausreichend dagegen versichert.
- Finanzielle Verluste: Hier fürchten die Befragten laut Studie vor allem Einbußen durch Einkommensverluste – insbesondere in der Gig-Economy
- Schutz bei Verspätungen: Dies beinhalte vor allem Verzögerungen beim Sendungsempfang oder auf Reisen
Demnach gaben laut Studie 72 Prozent der befragten Fintechs an, dass sie Versicherungsprodukte ausschließlich über Embedded-Insurance anbieten. Bei traditionellen Banken und Finanzdienstleistern seien dies allerdings nur 35 Prozent. Fast die Hälfte setze dabei sowohl auf Embedded Insurance als auch den Vertrieb klassischer Versicherungsprodukte. Zudem würde mehr als die Hälfte der klassischen Banken und Finanzdienstleister eine Partnerschaft mit einem traditionellen Versicherer unterhalten. Bei den Fintechs sind es gerade einmal 18 Prozent. Sie suchen überwiegend (60 Prozent) die Nähe zu Insurtechs.
Auch das Insurtech Hepster hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, wonach immer mehr Kunden von Embedded-Insurance-Policen Gebrauch machen. Von den 1.792 befragten Personen haben 92 Prozent das Angebot einer integrierten Versicherung während eines Online-Kaufs bereits aktiv wahrgenommen. Mehr als die Hälfte hat auch davon Gebrauch gemacht. 53 Prozent der Befragten haben schon mindestens einmal eine Zusatzversicherung beim Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung abgeschlossen. Smartphones und Handys werden dabei am häufigsten abgesichert. Der wichtigste Faktor für die Entscheidung für eine Versicherung ist dabei schlicht die Notwendigkeit (64 Prozent). Für 16 Prozent ist die Versicherungsprämie entscheidend, für 14 Prozent die Versicherungsleistungen.
Laut der Studie „Europe Embedded Insurance Business and Investment Opportunities“ wird für den Markt der integrierten Versicherungen allein in Europa bis 2029 ein jährliches Wachstum von 19,4 Prozent erwartet, mit Einnahmen von 28,5 Mrd. US-Dollar. Neben dem Vereinigten Königreich und Frankreich ist auch Deutschland einer der Haupttreiber dieses Aufschwungs.
Autor: VW-Redaktion