Franke und Bornberg: Nur wenige PKV-Zusatztarife erhalten Bestnoten

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Krankenzusatzversicherungen sind ein wichtiger Baustein für die privaten Krankenversicherer. Laut Franke und Bornberg ist die Zahl der Zusatzverträge von 2018 bis 2022 um 2,8 Prozent pro Jahr auf 29,1 Millionen Policen gestiegen. Doch halten die Angebote auch das, was sie versprechen?
In einem aktuellen Rating ist Franke und Bornberg dieser Frage nachgegangen. Das Ergebnis scheint eher ernüchternd: Von 627 untersuchten Tarifen erhält je Teilbereich im Durchschnitt rund jeder fünfte Tarif (19 Prozent) die Note „hervorragend“. Stationäre Zusatzversicherungen können mit besonders vielen Bestnoten punkten (26 Prozent).
Zudem erscheine das Angebot in der Zusatz-KV laut Ratingunternehmen vergleichsweise niedrigschwellig, und die Prämien sind auf den ersten Blick günstig. Doch bei mehreren Verträgen addieren sich die Prämien schnell zu einem dreistelligen Betrag. Daher sei es für Verbraucher nicht leicht, den Überblick zu behalten. Eines steht laut Franke und Bornberg jedenfalls fest: Ein schlechter Tarif sei immer zu teuer.
Auch mit Blick auf die einzelnen Anbieter ist das Ergebnis eher durchwachsen: Von insgesamt 37 untersuchten Gesellschaften haben 34 in mindestens einer Kategorie die höchste Bewertung „hervorragend“ (FFF+) erhalten. Allrounder und damit Spitzenreiter ist die SDK. Sie bietet in jeder Kategorie mindestens einen Tarif mit der Höchstnote „hervorragend“ (FFF+).

Maßgeblich für die Note sei vor allem der Zahnersatz im Rahmen der Regelversorgung und darüber hinaus. Nur jeder fünfte Tarif (19 Prozent) erzielt die Höchstbewertung FFF+ „hervorragend“. Bei Tarifen für Zahnbehandlung, Prophylaxe (professionelle Zahnreinigung) sowie für besondere Behandlungen erreichen immerhin 20 Prozent der untersuchten Tarife eine Spitzennote. Besser sieht es hingegen beim Tarifangebot „Stationäre Behandlung“ aus: In diesem Segment sei jeder vierte Tarif (26 Prozent) „hervorragend“. Nur einer von zehn Tarifen erhält die Note „befriedigend“ oder schlechter.
Besonders schlecht schneiden hingegen die Angebote für Gläser, Fassungen oder Kontaktlinsen ab: Nur 17 Prozent der untersuchten Tarife erhalten hier die Bestnote. Bei Angeboten mit alternativen Heilmethoden wurden 19 Prozent der Tarife mit „hervorragend“ bewertet. Für 40 Prozent heißt es bei Franke und Bornberg hingegen „ungenügend/keine Leistung“, da die Tarife keine Leistungen für Naturheilverfahren umfassen.
Insgesamt würden sich die Tarife laut Ratingunternehmen auf einem soliden Niveau bewegen. Auch, wenn nur jeder fünfte Vertrag die höchste Bewertung „hervorragend“ erreicht. Weitere 15 Prozent erzielen ein „sehr gut“. Das Mittelfeld ist mit 27 Prozent guten Bewertungen breit vertreten. „Das Potenzial für Top-Tarife ist ausreichend groß. Ich bin davon überzeugt, dass unser aktuelles Rating weitere Impulse für mehr Qualität in diesem wichtigen Geschäftsfeld liefern wird“, kommentiert Michael Franke, Gesellschafter-Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, die Ergebnisse.
Autor: VW-Redaktion