Streit um DEVK-Neubau geht in die nächste Runde

DEVK-Zentrale in Köln. Bildquelle: DEVK
Die Debatte um den Neubau der DEVK am Heimatstandort Köln und die möglichen Pläne des Versicherers für einen Standortwechsel erreicht das nächste Level. Medienberichten zufolge will der Stadtentwicklungsausschuss des Rates am 2. Februar die Planung des neuen DEVK-Hochhauses von bis zu 145 Metern Höhe vorantreiben. Der Versicherer hält allerdings an seiner Option für einen Umzug in eine andere Stadt fest.
Nach Angaben von DEVK-Vorstand Bernd Zens habe sich der Versicherer nun für 15 Monate eine Option für ein Grundstück in Monheim gesichert. Dies gelte als Alternative und Druckmittel, wenn die DEVK in Köln nicht vorankomme, berichtet der Kölner Stadtanzeiger (KStA). Demnach koste eine neue Zentrale in
Monheim rund 630 Mio. Euro und sei damit 220 Mio. Euro günstiger als in Köln, berichtet die Zeitung. Demnach plane der Versicherer in Monheim ein zehn- bis elfstöckiges Hochhaus auf größerer Fläche. Zum Vergleich: In Köln sollen bis es zu 145 Meter Höhe sein.
Nun soll ein Experte der Stadt prüfen, ob sich das Projekt mit dem Kölner Dom vertrage. Nach Angaben der Stadtverwaltung sei dies „ein klares Signal der Stadt an die DEVK, dass die Planung unter Beachtung der Vorgaben des verfahrensleitenden Beschlusses begrüßt und unterstützt wird“. Mit dieser Aussage wolle die Stadt auf die DEVK zugehen, schreibt die KStA weiter.
Der Versicherer will bis zum Jahr 2041 von derzeit 2.200 auf insgesamt 3.650 Mitarbeiter wachsen. Die Sanierung des bisherigen Konzernsitzes sei laut Bericht vorerst gestoppt worden. DEVK-Vorstand Zens hatte der Stadt Köln in der Vergangenheit mangelndes Tempo in dieser Frage vorgeworfen. Die Kommune selbst warf dem Versicherer hingegen mangelnde Kompromissbereitschaft vor.
Das Hochhausproblem ist in Köln nicht neu und immer wieder Streitpunkt. Der angedachte DEVK-Turm wäre kein Novum. Der DEVK-Bau wäre zwölf Meter niedriger als der 157 Meter große Kölner Dom und drei Meter flacher als der Köln-Turm im Mediapark. Der Köln-Triangle, auch LVR-Turm genannt, ist 103 Meter hoch und nur rund drei Kilometer vom Dom entfernt, allerdings im Gegensatz zu der DEVK auf der anderen Rheinseite. Der geplante Turm wäre auch „etwas niedriger“ als das Axa-Hochhaus.
Gegenüber VWheute äußerte sich die DEVK bereits im Sommer letzten Jahres hinsichtlich der Größe und Pläne zum Neubau flexibel, allerdings von der Stagnation belastet. „Der Geschäftsbetrieb geht unverändert weiter, allerdings arbeiten 500 Mitarbeiter an anderen Standorten in der Stadt, da sie in die Zentrale nicht mehr hineinpassen“. Auf Dauer sei die Situation „unbefriedigend“. Die DEVK würde gerne „Geschäfte für den Bedarf und einen Kindergarten integrieren und damit zur Viertelaufbesserung“ beitragen, doch die Pläne liegen derzeit auf Eis.
Der Versicherer schaute sich in der Vergangenheit bereits nach Ausweichstandorten „zwischen Bonn und Düsseldorf“ um. Die Stadt Leverkusen habe den Versicherer direkt nach Bekanntgabe der Probleme kontaktiert. Die DEVK ist umtriebig: „Wir haben die Oberbürgermeister von sieben weiteren Städten in der Region angeschrieben“, erklärte Zens im Sommer.
Autor: VW-Redaktion