Abwicklungsreserven in der Schadenversicherung steigen deutlich an

Der Run-off-Markt als Chance? Quelle: Bild von TooMuchCoffeeMan auf Pixabay
Beim Thema Run-off haben in jüngster Vergangenheit vor allem die Lebensversicherer von sich Reden gemacht – Axa und Zurich lassen grüßen. Allerdings beschäftigen sich derzeit auch einige Sachversicherer mit dem Verkauf von Schadenportfolios. Laut einer aktuellen PwC-Analyse sind die Abwicklungsreserven in der Schadenversicherung deutlich gestiegen.
Demnach seien die geschätzten Verbindlichkeiten seit Anfang 2021 um elf Prozent auf 960 Mrd. US-Dollar gestiegen, so die jüngste PwC Global Insurance Run-off Survey. Dieses Wachstum spiegele eine Reihe von Faktoren wider, darunter den grundlegenden Anstieg des weltweiten Versicherungsgeschäfts und den Dominoeffekt für Policen, die in die Abwicklung gehen, entweder durch natürliches Auslaufen oder durch strategische Ausstiege, da die Versicherer nicht zum Kerngeschäft gehörende oder unrentable Geschäfte aufgeben. Dabei schätzt PwC, dass über 50 Prozent des Wachstums seit der letzten Erhebung aus Nordamerika stammen.
„Der Run-off-Markt entwickelt sich weiter und etabliert sich als Teil des regulären Versicherungssektors. Die Geschäftsaktivitäten im dritten Quartal waren ermutigend, mit Aktivitäten in allen wichtigen Märkten und einer Reihe von Erwerbern, die Transaktionen durchführten. Wir stellen fest, dass eine immer breitere Palette von Risiken auf den Run-off-Markt gelangt, darunter auch Geschäfte, die erst kürzlich gezeichnet wurden. Die Pipeline sieht für die absehbare Zukunft gut aus“, kommentiert Andrew Ward, Tax Restructuring Partner bei PwC UK.
„Auf dem Markt gibt es eine noch nie dagewesene Anzahl von Möglichkeiten in allen Segmenten, von sehr großen Loss Portfolio-Übertragungen bis hin zu kleinen firmeneigenen Verkäufen und zunehmend auch Geschäften mit Unternehmenshaftpflicht. Infolgedessen ist eine stärkere Trennung und Spezialisierung unter den Erwerbern zu beobachten. Obwohl der Wettbewerb in der Größenordnung von 100 bis 300 Mio. US-Dollar hart ist, gibt es genug, um alle zu beschäftigen“, ergänzt Mathias Röcker, Partner und Insurance Leader bei PwC Deutschland.
Autor: VW-Redaktion