Kfz-Sparte: Kosten steigen, aber nicht die Verluste

Stark gestiegene Reparatur- und Ersatzteilkosten sorgen in der Kfz-Versicherungsbranche für eine insgesamt weiter steigende Schadenlast. Bildquelle: DEVK Versicherungen

Die Ersatzteilpreise steigen, ebenso wie die Stundensätze in den Werkstätten. Das monieren nicht nur die großen Player wie Huk-Coburg und Allianz. Auch der GDV schlägt in die gleich Kerbe, wenn er aktuell anhand einer neuen Hochrechnung vor den Verlusten in der Kfz-Versicherung warnt. Allerdings hat man diese Verluste durch Prämienerhöhungen wieder in den Griff bekommen, schließlich waren sie im vergangenen Jahr um eine Mrd. Euro größer.

Der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sagte im April: „Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Beitragseinnahmen auf rund 33,6 Mrd. Euro steigen – aber die Versicherer zwischen 34,9 und 35,6 Mrd. Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben müssen.“ Gestern veröffentlichte der Verband eine neue Hochrechnung, die allerdings nur minimal von der alten abweicht. Die Einnahmen steigen auf 33,8 Mrd. Euro, aber für jeden eingenommenen Euro müsse man 1,06 Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben – sprich man landet bei etwa 35,8 Mrd. Euro an Kosten. Im Grunde gibt es ein Plus um 200 Mio. Euro sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Kosten.

Die Kfz-Versicherer werden somit einen Verlust von rund zwei Mrd. Euro verzeichnen, die gleiche Prognose wie vor sechs Monaten. Und das ist die gute Nachricht: die Verluste sind nicht gestiegen. 2023 lagen sie noch bei drei Mrd. Euro. Die Kfz-Versicherer reagierten und erhöhten kräftig die Prämien – wie das etwa die Rückversicherer stets forderten. Im vergangenen Jahr hat etwa die Huk-Coburg ihre Tarife im Schnitt um mehr als zehn Prozent erhöht. Auch dieses Jahr dürften diese zweistellig steigen, wie Vorstand Jörg Rheinländer kürzlich verriet, VWheute berichtete. Die Ersatzteile würden sich um sechs bis sieben Prozent in diesem Jahr verteuern, gebrauchte Teile als Alternative sind schwer zu beschaffen, obwohl die Allianz hier eine andere Strategie fährt, VWheute berichtete. Weiterer Preistreiber laut Rheinländer sind die Stundensätze in den Werkstätten, die zuletzt um fast 10 Prozent gestiegen sind. Bei manchen Reparaturen, besonders bei Elektroautos, erhalten die Coburger in Spitze Rechnungen in Höhe von 400 Euro pro Stunde. Ebenso würden auch die Schäden durch die Klimawandel steigen.

Dennoch erklärt der Kfz-Versicherer, dass die Combined Ratio in diesem Jahr deutlich sinken wird, aber noch über 100 Prozent betragen wird. 2023 lag sie bei der Huk-Coburg bei 113,4 Prozent.

Autor: VW-Redaktion

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