Weitere Eskalation in der Ukraine könnte Beitragsplus der Branche auf unter 2,5 Prozent schrauben

Panorama der ukrainischen Hauptstadt Kiew vor dem Ausbruch des Krieges. Bildquelle: Мария Антонова auf Pixabay

Der Ukrainekrieg hat Folgen für die deutsche Assekuranz. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen erwartet nach aktuellen Erkenntnissen ein Beitragswachstum von knapp 2,5 Prozent. Vor allem in der Lebensversicherung sind die Aussichten trüb.

Asmussen rechnet in der Lebensversicherung mit einem Zuwachs von unter einem Prozent. Vor Beginn des Krieges Ende Februar hatte der Verband noch stärkere Erholungseffekte für 2022 erwartet und mit einem Beitragswachstum von bis zu drei Prozent für den gesamten Sektor und bis zu zwei Prozent für die Lebensversicherung gerechnet. Im vergangenen Jahr verbuchten die deutschen Versicherer über alle Sparten hinweg ein Beitragsplus von 1,1 Prozent auf 223 Milliarden Euro.

Die wirtschaftlichen Perspektiven der privaten Haushalte seien seit Ausbruch des Krieges „von deutlich mehr Unsicherheit“ geprägt, sagt der GDV-Hauptgeschäftsführer. Zudem würden die Verbraucher durch die hohen Energiepreise belastet.

„Entscheidungen für langfristige Vorsorge und Absicherungen werden in Krisenzeiten tendenziell in die Zukunft vertagt“, glaubt Asmussen. „Dieses Phänomen konnten wir bereits nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie beobachten.“

Die direkten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die deutsche Versicherungswirtschaft bewertet der Verband in der aktuellen Ausgabe seiner Publikation „Fokus Märkte“ gering.

Sie seien derzeit insbesondere auf die Transport- und Kreditversicherung beschränkt. Teilweise griffen hier auch Kriegsausschlüsse. Folge des Krieges sei auch ein steigendes Risiko für Cyberangriffe, „die perspektivisch zu zusätzlichen Schadensfällen bei in Deutschland versicherten Unternehmen führen können“. Bis jetzt seien jedoch noch keine vermehrten Schäden im Bereich der Cyberversicherung zu verzeichnen.

Autor: VW-Redaktion